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Equal Pay Day: KPÖ-Aktion in der Grazer Herrengasse

Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit leider noch in weiter Ferne

Am 8. Oktober 2013 war „Equal Pay Day“ in Österreich. Männer haben dann bereits jenes Einkommen erreicht, für welches Frauen noch bis zum 31. Dezember 2013 arbeiten müssen. Daran erinnerte die KPÖ in einer Aktion in der Grazer Herrengasse, bei der in persönlichen Gesprächen und mit Flugblättern über diesen Missstand hingewiesen wurde.

Nach wie vor ist Österreich bei den Einkommensunterschieden zwischen Männern und Frauen eines der Schlusslichter in Europa. Negativer Rekordhalter ist Österreich auch bei den Reallöhnen, die seit der Euro-Einführung in keinem anderen Land so stark gesunken sind. Bei den unbezahlten Tätigkeiten, etwa in Haushalt und Familie, tragen Frauen eine ungleich höhere Last als Männer. Auch von vielen Belastungen durch die Landespolitik (Regress, Kindergartengebühren, Kürzung der Mindestsicherung und Wohnbeihilfe) sind Frauen in einem besonderen Ausmaß betroffen.

Mehr als 300.000 geringfügig Beschäftigte gibt es mittlerweile in Österreich, 66 % davon sind laut einer Studie des Sozialministeriums Frauen. Gerade ‚typische Frauenberufe‘ sind in der Regel schlecht bezahlt. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns ist eine dringend gebotene Maßnahme gegen Lohndumping und Armut, betont Klimt-Weithaler.

Claudia Klimt-Weithaler: „Was wir brauchen, sind Löhne, von denen die Beschäftigten leben können. Bei den Fraueneinkommen gibt es einen besonders hohen Nachholbedarf. Weil es noch immer keinen gesetzlichen Mindestlohn gibt, rutschen immer mehr Menschen trotz bezahlter Beschäftigung in die Armut. Besonders häufig sind davon Frauen betroffen. Und für gleichwertige Arbeit müssen Frauen endlich gleich viel bekommen wie Männer – davon sind wir leider noch meilenweit entfernt.“

8. Oktober 2013