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Elke Kahr zur Neuwahldiskussion

01.09.2004 - Chronik / Österreich

Hoffen Auf Grundmandat: KPÖ: "Werden niemanden unterstützen"

VON KLAUS HÖFLER

Die KPÖ wird am Samstag über eine Kandidatur bei der Landtagswahl beraten.

GRAZ. "Wir werden eine Kandidatur beschließen." Die Grazer Klubobfrau der KPÖ, Elke Kahr, nimmt gegenüber der "Presse" das Ergebnis der Parteileitungssitzung am kommenden Samstag vorweg.

Antreten werde man unabhängig vom Wahltermin, wobei Kahr allerdings bezweifelt, "dass eine Vorverlegung eine Verbesserung bringen würde." Gestärkt durch das Sensationsergebnis bei der Grazer Gemeinderatswahl im Jänner 2003, wo die Kommunisten mit 20,75 Prozent drittstärkste politische Kraft wurden, will man auch bei der Landtagswahl "einen Achtungserfolg schaffen", sagt Kahr.

Konkret: Nach 1970 strebt man den Wiedereinzug in den Landtag über ein Grundmandat im Wahlkreis Graz/Graz-Umgebung an. "Dafür sind nur die Hälfte der Stimmen der Gemeinderatswahl notwendig", gibt man sich in der Parteizentrale optimistisch (bei der Landtagswahl 2000 schaffte man 1,03 Prozent). Während man in der Ost- und Weststeiermark hofft, zumindest die für eine landesweite Kandidatur notwendigen Unterschriften zusammenzubringen, gilt die Obersteiermark als kommunistisches Hoffnungsgebiet. Dort sitzt die KPÖ in neun Orten im Gemeinderat.

Punkten will man mit einem Anti-Privilegien und -Privatisierungskurs. Für etwaige Koalitionen im Landtag selbst stellt Kahr vorsorglich klar: "Die Gefahr, dass wir irgendwen unterstützen, ist nicht sehr groß."

Wer als Spitzenkandidat antritt, steht noch nicht fest. Die Grazer KP-Ikone Ernest Kaltenegger wird es aber jedenfalls nicht sein. Der Name des populären Stadtrats soll sich nur in der Listenbezeichnung wiederfinden: "KPÖ-Kaltenegger".



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1. September 2004