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Die KPÖ hat eine andere Sicht auf den Erzherzog Johann Kult

Stellungnahme von F. St. Parteder

Das Gedenken an den 200. Todestag von Erzherzog Johann hat mehr mit Tourismuswerbung als mit einer auf Fakten beruhenden Analyse seines Wirkens zu tun.
Die steirische KPÖ sucht ihre geistigen Ahnen jedenfalls nicht unter den Habsburgern, sondern unter den Aufständischen der Bauernkriege und den Begründern der Arbeiterbewegung in der Steiermark.

Ein in Florenz geborener und in Tirol sowie in der Revolution von 1848 politisch gescheiterter Angehöriger des Hochadels wurde in der Steiermark zu einem Pionier des Kapitalismus – und zwar der Eisen- und Stahlindustrie. Gleichzeitig war er – anders als die meisten Mitglieder seiner Familie - durch soziale Verantwortung und die Liebe zur Wissenschaft geprägt.

Diese Leistung bleibt bestehen. Die vielen Denkmäler in unserem Land, die gegen Ende des Habsburgerreiches errichtet wurden, dienten aber auch dazu, der verfallenden Monarchie ein Ansehen in der Bevölkerung zu verschaffen, das sie nicht verdiente.

Franz Stephan Parteder: „Denkmäler sollte man nicht schleifen, man sollte aber auch diese Seite des Erzherzog Johann Kultes nicht vergessen.“

11. Mai 2009