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Das will die KPÖ in Trofaiach bewegen

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Mit dem Slogan „Stur für Gerechtigkeit“ geht KPÖ-Vizebürgermeisterin Gabi Leitenbauer ins die Gemeinderatswahl. Trotz massiven Gegenwinds deckt sie Freunderlwirtschaft und Privilegien auf und leistet gegen illegale Preisabsprachen und Gefälligkeitsgutachten Widerstand.

Sie kandidieren bei der Gemeinderatswahl am 22. März wieder für die KPÖ. Was ist Ihnen besonders wichtig?

Gabi Leitenbauer: Es geht um viel: Es geht um Mieten, die sich alle leisten können, um billigere Kinderkrippen, um die S-Bahn nach Trofaiach und um billigere Gebühren bei Müll, Wasser und Kanal. Es geht auch darum, ob die KPÖ in der Stadtregierung bleibt. Denn als Zweite Vizebürgermeisterin bin ich auch in der siebenköpfigen Stadtregierung (Stadtrat) vertreten. Erst seit dem Einzug der KPÖ in den Stadtrat informieren wir die Bevölkerung über die dort gefaßten Beschlüsse durch unsere „Trofaiacher Nachrichten“. Vorher war die SPÖ hier unter sich.
 

Die Bürgermeisterpartei sagt, die KPÖ wäre eine „Nein-Sager-Partei“.

Leitenbauer: Geht es um Belastungen für die Trofaiacherinnen und Trofaiacher sagen wir allerdings konsequent „NEIN“! Auch gegen Geldverschwendung in unserer Gemeinde stellen wir uns. Während für soziale Leistungen oft das Geld fehlt, schüttet die Bürgermeisterpartei für fragwürdige Dinge das Füllhorn aus, als gäbe es kein Morgen. Zehntausende Euro werden für sinnlose Bodenmarkierungen, Logos die keiner braucht, Imagefilme und ein fragwürdiges Beraterunwesen ausgegeben.
Gleichzeitig hat die SPÖ dutzende unserer Anträge und Vorschläge, die das Leben unserer Bevölkerung verbessern sollten, niedergestimmt.
 

Ein Thema, das in Trofaiach immer wieder eine große Rolle spielt, ist die S-Bahn. Wie sieht es da aus?

Leitenbauer: Seit Jahren trommelt die KPÖ für eine S-Bahnanbindung unserer Stadt. Was in vielen Regionen der Steiermark möglich ist, soll angeblich im zweitgrößten Ballungsraum unseres Landes unvorstellbar sein. Nun besteht die Gefahr eines Rückbaus der Bahntrasse. Damit wäre die S-Bahn für alle Zukunft gestorben.

Unserer Gemeinde wird der Kauf der Bahntrasse durch das Land Steiermark noch teuer zu stehen kommen. Während anfänglich der Eindruck vermittelt wurde, das Land hätte uns die Trasse „geschenkt“, muß Trofaiach nun eine jährliche Pacht von 17.000 Euro zahlen. Bei einem Kauf der Trasse muß die Gemeinde noch einmal tief in die Tasche greifen und 425.000 Euro an das Land zahlen. So wird mit dem Steuergeld der Trofaiacher umgegangen!
 

Das Thema Wohnen ist bei der KPÖ immer schon zentral: wie sieht es Trofaiach damit aus?

Leitenbauer: Ein wesentlicher Kostentreiber beim Wohnen sind die Betriebs- und Heizkosten. Wasser, Müllabfuhr und Kanal werden in Trofaiach laufend teurer. Während die Bevölkerung durch die hohen Gebühren belastet wird, fahren die Stadtwerke Jahr für Jahr Rekordgewinne ein. Wir sagen: Runter mit den Gebühren!


Die KPÖ kritisiert immer wieder die Höhe der Politikergehälter. Warum?

Leitenbauer: Während Löhne, Gehälter und Pensionen oft weit hinter der Geldentwertung zurück bleiben, gehen die Uhren bei unserem Bürgermeister anders. Er bezieht zwei üppige Vollzeitgehälter von der Gemeinde. Einmal als für das Personal zuständiger Spitzenbeamter und einmal als Bürgermeister. Zusätzlich ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke.

Wir von der KPÖ hingegen sagen: Abgehobene Gehälter führen zu abgehobener Politik. Deshalb gilt bei uns eine Gehaltsobergrenze von 2.300 Euro. Der Rest wird verwendet, um Menschen in Notlagen unbürokratisch zu helfen. Bisher sind so schon über 2 Millionen Euro zusammengekommen, mit denen die KPÖ über 16.000 Steirerinnen und Steirer unterstützt hat.

 

17. Juni 2020