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Bawag-Skandal: Konsequenzen notwendig

Verzetnitsch kann Forderungen der Arbeiter nicht mehr glaubwürdig vertreten

„Wir wollen nach dem Auffliegen des unfassbaren BAWAG- und ÖGB-Skandals nicht in den Chor der lautesten Schreier gegen die sozialdemokratische Gewerkschaftsführung einstimmen, regen aber mit Bestimmtheit an, dass ÖGB-Präsident Verzetnitsch in einer stillen Stunde in sich geht und selbst entscheidet, wie er die Verantwortung für den Schaden übernimmt, den er der österreichischen Arbeiterbewegung bereitet hat“. Das sagte der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Samstag.
Verzetnitsch sei nicht mehr in der Lage, in der Öffentlichkeit glaubwürdig grundlegende Interessen und Forderungen der arbeitenden Menschen gegenüber den Unternehmern zu vertreten.
Parteder: „Die Fälle BAWAG und ÖGB sagen leider mehr über das Wesen der SPÖ-Führung aus als ihre scharfen Wahlkampfreden gegen den Neo-Liberalismus und gegen die unsoziale Politik der EU. In dieser Tatsache drückt sich das Dilemma der Arbeiterbewegung in unserem Land aus.“
Solange es nicht zu einer genauen Aufarbeitung der Ursachen für riskante Milliardenspekulationen der gewerkschaftseigenen Bank und des Missbrauches des Streikfonds kommt, ist nicht zu erwarten, dass es dort eine Wende zum Besseren gibt.

25. März 2006