Ernest Kaltenegger auf dem Volksstimme-Fest

Auszüge aus dem Journal-Panorama (Ö 1, 4.9.06)

Das Journal Panorama des Orf berichtet unter anderem auch über den Besuch von Ernest Kaltenegger auf dem Volksstimme-Fest in Wien:

"Überall dort, wo Ernest Kaltenegger in der Menge auftaucht, bildet sich ein Menschenknäuel um die derzeitige Leitfigur der KPÖ. Und so mancher gerät beim Anblick des Steirers geradezu in Euphorie; auch Drahdiwaberl-Sänger Stefan Weber. "Es weht ein Lüfterl; ich glaube, die Revolution bricht aus", sagt er und erläutert: "Lateinamerika hat ja schon damit begonnen; aber ich glaube, Graz ist die Stätte der Revolution, von der wirklich alles ausgeht"Kaltenegger lächelt freundlich: "Na ja, ein bisserl wird's schon noch dauern, fürcht' ich" Und Drahdiwaberl ergänzt: "Das schon, aber wir sind ja noch jung, oder!"

Zu einem Zusammentreffen Kalteneggers mit dem eigentlichen Spitzenkandidaten der KPÖ, Mirko Messner, kommt es allerdings nicht. Denn dieser erscheint erst einen Tag später auf dem KPÖ-Fest. Dazu befragt, spricht der Grazer Stadtrat von einem Zufall. Dennoch sieht er das Verhältnis zwischen Bundes- und steirischer KPÖ nicht ungetrübt: "Es gibt sicher noch Verbesserungsmöglichkeiten. Wir sollten schauen, dass wir auf eine einheitliche Linie kommen. Das wäre sicher sehr nützlich - für beide". Mehr ist ihm nicht zu entlocken.

Ob die KPÖ vielleicht doch ein Grundmandat schafft? Darüber gibt sich Ernest Kaltenegger eher skeptisch. "Wäre schon eine tolle Sache. Ich halte das aber für sehr utopisch. Wir müssten ja unser hervorragendes Ergebnis von der Gemeinderatswahl in Graz noch einmal verbessern. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich",bleibt er realistisch: "Aber freuen würde ich mich über einen Stimmenzuwachs; und das ist - so glaube ich - möglich, also dass wir endlich über dieses eine Prozent hinweg kommen, das uns da immer so quält und das wir nie erreichen konnten“

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Der Politologe Peter Filzmaier geht jedenfalls - was die Chancen der KPÖ bei den kommenden Nationalratswahlen betrifft - von einem sehr niedrigen Ausgangsniveau aus. Er glaubt, die Bandbreite der Stimmenzuwächse werde von unter einem Prozent bis über einem Prozent liegen. Das Phänomen KPÖ sieht er vor allem in der Person von Ernest Kaltenegger:

"Er hat den Einzug in die Volksvertretung geschafft, nicht weil er die KPÖ vertritt, sondern obwohl er sie vertritt, weil er offenbar ein authentischer, seine sozialen Anliegen glaubwürdig vertretender Politiker ist. Mangels Kandidatur von Kaltenegger ist das aber sicher nicht auf die Nationalratsebene übertragbar. Auch die Chance auf ein Grundmandat in Graz ist allenfalls eine Mini-Mini-Chance"meint der Politologe."

Veröffentlicht: 6. September 2006