Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Vorspiegelung falscher Tatsachen

Zentraler Speicherkanal und Surf-Welle

„Zum wiederholten Male werden Fehlinformationen zur Mur veröffentlicht", so Gemeinderätin Christine Braunersreuther.

Screenshot1.jpg

Abb. 1: Der Screenshot des Postings. Mittlerweile wurde die Fehlinformation gelöscht.

Auf der Facebook-Seite „Zentraler Speicherkanal“, der von der Holding Graz betrieben wird, wurde am Mittwoch ein Posting veröffentlicht, auf welchen ein Bild mit der geplanten Kajak- und Surfwelle auf Höhe des Erich-Edegger-Stegs abgebildet ist (siehe Abbildung 1). Das veröffentlichte Bild wurde mit dem Wortlaut „Zentraler Speicherkanal“ sowie mit dem Holding Graz-Logo versehen. Im Begleittext des Postings wird ein direkter Zusammenhang zwischen möglichen Auswirkungen des ZSK und der Wasserwelle beschrieben:

„Auf der zukünftigen Wasserwelle bei der Murinsel können Surfer und Kajakfahrer ihrem Sport dank des ZSK in noch saubererem Wasser nachgehen!“

„Das ist eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Die geplante Surf- und Kajakwelle befindet sich etwa einen Kilometer weit nördlich und flussaufwärts vom Speicherkanal. Hier kann der ZSK keinerlei Einfluss auf die Wasserqualität haben“; erklärt Gemeinderätin Christine Braunersreuther. Selbst auf direkte Nachfrage bei der Holding Graz wurde dies nicht klar dementiert bzw. richtiggestellt (siehe Bild unten).

„Das lässt zwei Möglichkeiten zu: Entweder basiert dieses Posting auf Grund von Ahnungslosigkeit der Betreiber der Facebook-Seite oder es wurden hier gezielt Fehlinformationen veröffentlicht, um die Bevölkerung absichtlich hinters Licht zu führen“; so Braunersreuther, selbst Mitglied eines Kajakvereines.

Zweiteres wäre nicht das erste Mal der Fall. Schon im Zuge des großangelegten Werbefeldzugs bei der Augartenbucht wurde diese als „Badebucht“ verkauft, obwohl die Mur aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen (Salmonellen, Kolibakterien, antibiotika-resistente Krankheitserreger) mit einem Badeverbot belegt ist. Auch Bürgermeister Nagl musste dies in der Gemeinderatssitzung am 20. September 2018 einsehen. [1]

Abschließend empfiehlt Braunersreuther folgendes: „Statt fehlerhafter und irreführender Informationen sollte die Holding zur Surfwelle lieber bei der Wahrheit bleiben: Durch den Bau des Murkraftwerks wurden zwei quasi natürliche Wellen zerstört. Nun soll eine Ersatzwelle kommen, die im Grund nicht für Freizeit-PaddlerInnen geeignet ist, sondern vielmehr für Sportevents gedacht sind. Auch wird verschwiegen, dass das Wasser der Mur durch die Aufstauung stärker belastet ist: weniger Sauerstoff, dafür mehr Algen.“

Screenshot22.jpg

19. August 2019