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"Wir mussten uns das Vertrauen erarbeiten"

Elke Kahr im Interview über den Zustand der Linken

In einem Artikel über „Österreichs Linke im Dilemma“ berichtet der Standard auch über den Erfolg der steirischen KPÖ und lässt Elke Kahr zu Wort kommen:

„Die Partei hält in Graz bei knapp 20 Prozent der Stimmen und stellt mit Elke Kahr die Vizebürgermeisterin. Zudem sitzen zwei kommunistische Mandatare im steirischen Landtag. Der Erfolg ist dem strikten Fokus auf Sachpolitik geschuldet. "Wir mussten uns das Vertrauen der Wähler erarbeiten", sagt Kahr.

Sie kritisiert eine weitverbreitete Arroganz unter den Linken: "Man muss die Menschen so nehmen, wie sie sind, nicht so, wie man sie sich wünscht."
Konkret hat sich die Grazer KPÖ dem Thema Wohnen gewidmet. Dieses heikle Ressort wurde ihr von den anderen Parteien in der Stadtregierung überlassen – "wohl in der Hoffnung, wir würden daran scheitern", erzählt Kahr. Doch das Gegenteil passierte. Die Kommunisten konzentrierten sich voll und ganz auf das eine Thema. "Wir haben uns dadurch eine gewisse Kompetenz erarbeitet. Das schätzen die Leute."
Trotz allem gesteht sich die überzeugte Marxistin Kahr ein: "Die Mehrheit wählt uns nicht, weil, sondern obwohl wir Kommunisten sind." Von linken Zusammenschlüssen nach dem Vorbild der Südeuropäer hält sie wenig: "Ich würde die KPÖ nie aufgeben." Der standard. 15. 10 2016

Veröffentlicht: 17. Oktober 2016

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