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Weiz-Verkauf: Wie wird Voves reagieren?

Ernest Kaltenegger bringt Landesholding in die Debatte

Gespannt auf die Reaktion von Landeshauptmann Voves zurAufnahme der exklusiven Verkaufsverhandlungen für VA-Tech Hydro in Weiz mit der Andritz-Gruppe zeigte sich der KPÖ-Landtagsklubobmann Ernest Kaltenegger am Freitag.

Kaltenegger: „Der Landeshauptmann hat sich in dieser Frage sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Zuerst brachte er eine Beteiligung der Landesholding an diesem Leitbetrieb in der Oststeiermark ins Gespräch, danach hat er dem Siemens-Konzern sehr nachdrücklich einen anderen Bewerber empfohlen.
Die Siemens-Chefetage hat aber anders entschieden. Das bedeutet, dass ein wichtiger Unternehmensteil, nämlich die Generatorenfertigung in der Luft hängt. Es ist eine akute Gefahr für hunderte Arbeitsplätze in Weiz gegeben. Das ist eine direkte Folge des Privatisierungskurses, der auf allen Ebenen gefahren wird.“

Die Tageszeitung „Standard“ meldet heute, dass im Offert der Andritz-Gruppe bereits „Restrukturierungsaufwendungen in der Höhe von 25 Millionen Euro“ enthalten sind.
Das bedeutet – trotz der beruhigend klingenden Verlautbarungen in den Medien - eine akute Gefahr für die Arbeitsplätze in Weiz.
Auch heute gilt nach wie vor, was der steirische AK-Rat Peter Scherz vom KPÖ-nahen GLB vor Jahresfrist zum Verkauf der VA-Tech an den Siemenskonzern festgestellt hat: „Österreich verabschiedet sich damit von einer eigenständigen Industriepolitik. Hier wird nicht nur Familiensilber endgültig verscherbelt, sondern auch Einfluss auf die Entwicklung einer ausgewogenen Industriestruktur in den Regionen abgegeben.
Das wird der Standort Weiz sehr bald spüren. Die Aufspaltung dieses Standortes steht schon so gut wie fest.
Hoffentlich können sich die verantwortlichen Herrschaften auch noch später an ihre Verantwortung erinnern, wenn sich herausstellt, dass wir den Erpressungen der internationalen Konzerne endgültig ausgeliefert sind.“

Gewerkschaft, Betriebsrat und SPÖ, die in Weiz sehr stark sind, haben sich bisher auf symbolische Aktionen gegen den Ausverkauf ihres Betriebes beschränkt. Wenn man aber wirklich gegensteuern will, genügt das heutzutage nicht mehr.
Die steirische KPÖ bekennt sich zum öffentlichen Eigentum und zu einer ausgewogenen Regionalentwicklung. Wenn die Steiermark-Holding einen Sinn haben soll, dann muss man sie jetzt im Fall Weiz ins Spiel bringen.

Rückfragehinweis: 0316/ 872 5106

17. Februar 2006