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Unser Genossin Sophie Pacher ist verstorben

Sophie (Sonja) Pacher ist am Sonntag im 94. Lebensjahr verstorben

Unser liebe Genossin Sophie Pacher, von allen Sonja genannt, ist am Sonntag im 94. Lebensjahr verstorben. Geboren wurden sie in Zlatten bei Pernegg als jüngste von 16 Kindern. Sie war die einzige von allen Geschwistern, die nicht in den Dienst gehen musste, sondern eine Lehre machen durfte. So begann sie in Bruck eine Lehre als Verkäuferin.

Ein prägendes Erlebnis ihrer Jugend war für sie, dass sie 1945 auf der Radfahrt zur Arbeit in Bruck Augenzeugin des Todesmarsches ungarischer Jüdinnen und Juden auf dem Weg zum Konzentrationslager Mauthausen geworden ist. Jenes Todesmarsches, bei dem alle nicht mehr gehfähigen Menschen von der SS erschossen wurden und der im „Massaker am Präbichl“ gipfelte.

Nach dem Krieg ging Sonja, wie damals viele Österreicherinnen, auf Arbeitssuche in die Schweiz, dort arbeitete sie als Haushälterin. Es war eine schicksalhafte Begegnung als sie bei der Rückreise von einem Heimatbesuch in die Schweiz am Bahnhof auf ihren späteren Ehemann, Leopold Pacher, traf. Die Adressen wurden ausgetauscht, es entstand ein intensiver Briefwechsel und einige Zeit danach wurde geheiratet.

Durch ihren Mann wurde sie mit der Idee des Kommunismus und der Arbeit der KPÖ vertraut und wurde eine Genossin, die unseren Idealen und unserer Parteiarbeit bis zuletzt zutiefst verbunden war. Sie war auch über viele Jahre die Obfrau des Bundes Demokratischer Frauen in Knittelfeld.

Die Familie zog nach Knittelfeld, wo Leopold als Bezirkssekretär arbeite und in seiner Tätigkeit nur erfolgreich sein konnte, weil er durch Sonja die nötige Unterstützung erhalten hat. Drei Kinder Elisabeth, Renate und Erich wurden geboren. Nachdem Erich mit einer schweren körperlichen Behinderung fertig werden musste, galt nun ihm ihre besondere Liebe und Aufmerksamkeit und es war ihr Ziel ihm ein möglichst gutes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Ihre letzten Jahre waren geprägt von zunehmender Bettlägerigkeit und beginnender Demenz, und es ist auch der Pflegeleistung von Leopold zu verdanken, dass es ihr vergönnt war zu Hause im Kreise ihrer Familie zu sterben.

Wir bedanken uns für die langjährige Mitarbeit und die Treue zu unserer Partei und werden ihr immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Verabschiedung unserer Genossin Sophie Pacher findet am Samstag, den 17. Februar um 10.15 Uhr in der Feuerhalle in Knittelfeld statt.

KPÖ Knittelfeld

13. Februar 2018