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Unser Genosse Leopold Pacher wird 90

Alfred Froschauer (li) und Leopold Pacher (re)

Am 9. April feiert unser Genosse Leopold Pacher, Poidl, wie wir ihn nennen, seinen 90. Geburtstag. Hinter ihm liegen Jahrzehnte der Tätigkeit als aufrechter und streitbarer Kommunist.

 

Poidl ist der Sohn eines Sozialdemokraten, den der Vater - um ihn vor der Nazipropaganda zu schützen – zum ministrieren schickte. Trotzdem melde er sich vor Kriegsende noch freiwillig zur Wehrmacht. Nach Kriegsende machten die Kriegs- und Nachkriegserlebnisse ihn – und auch seinen Vater – zum Kommunisten. 


Er arbeitete als Schlosser und wurde bei der Firma Assmann als „unbelehrbarer“ Kommunist auf die Kündigungsliste gesetzt. So arbeite er zuerst als Jugendfunktionär, später wurde er als Bezirkssekretär nach Knittelfeld geschickt. Dort war er 32 Jahre lang für die KPÖ im Gemeinderat. Er ist auch der erste Kommunist, der den Ehrenring der Stadtgemeinde Knittelfeld erhalten hat.

Er hat die Interessen der KnittelfelderInnen vom Standpunkt eines kommunistischen Gemeinderates aus vertreten. Er wurde in unserer Region bekannt und zu einer politischen Institution.  Seine Tätigkeit brachte ihm die Anerkennung vieler Menschen – auch seiner politischen Gegner. Besonders seine Art alle Menschen, auch jene mit einer anderen Meinung, wertschätzend zu behandeln, brachte ihm Achtung und Sympathie. Viele Menschen kennen und schätzen ihn noch heute. 
Denn er war überall aktiv, wo es darum ging sich für die Interessen der Menschen einzusetzen. Er war ein maßgebliches Mitglied der Bürgerinitiative gegen den Ankauf der Draken und später der Eurofighter. Seine Verhinderung der Betonierung einer Brücke für den Bau der Mülldeponie in Zeltweg durch die Platzierung seines Autos auf der Baustelle ist legendär.
Auch nach seinem Ausscheiden als Gemeinderat und seiner Pensionierung blieb er einer unserer aktivsten Genossen. Bei Beratungen, bei Infoständen und Aktionen - stets konnten wir auf seine Meinung, seine Erfahrungen und auf seine Mitarbeit zählen. 
Auch heute noch erfüllt ihn, angesichts der Auswirkungen des zügellosen Turbo- Kapitalismus, der steigenden Kriegsgefahr und des Klimawandels die Sorge um die Zukunft der Menschheit. Und auch heute noch ist er überzeugt, dass nur eine andere Gesellschaft, in der der Mensch und nicht der Profit zählt, eine Gesellschaft, die wir Sozialismus nennen, der Ausweg aus diesen Gefahren ist.

Wir bedanken uns für all die Jahrzehnte seiner Arbeit für unsere Bewegung, wir wünschen ihm alles Gute, viel Gesundheit und dass ihm noch einige gute Jahre bleiben um für seine Familie und unsere Partei zu wirken.

KPÖ Steiermark, KPÖ Knittelfeld 
 

6. April 2017