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Steiermark: LR Buchmann stellt sich hinter Glücksspielindustrie

Klimt-Weithaler: Landesregierung ignoriert Problem der Spielsucht

Von 80.000 direkt oder indirekt von der Spielsucht Betroffenen alleine in der Steiermark spricht der offizielle Suchtbericht des Landes Steiermark aus dem Jahr 2007. Nun hätte die Steiermark die Möglichkeit, keine Lizenzen mehr zu vergeben und aus dem „Kleinen Glücksspiel“ auszusteigen, wie es auch die Bundeshauptstadt Wien macht.

Darauf wies KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler in einer Anfrage an den zuständigen Landesrat Buchmann in der Landtagsitzung am 27. September hin.

In seiner Antwort betonte Buchmann, dass für ihn die Interessen der Gastwirte Vorrang haben. Ein Ausstieg kommt für ihn schon aus finanziellen Gründen nicht infrage, obwohl die indirekten Kosten, die durch die Spielsucht verursacht werden, inzwischen enorme Ausmaße angenommen haben. Durch das neue Glücksspielgesetz vervielfacht sich die Zahl der Automaten bis Ende 2015, dabei weist die Steiermark schon seit Jahren die höchste Dichte an Spielautomaten in ganz Österreich auf. Im 2010 erschienenen neuen Suchtbericht des Landes wurde das Thema interessanterweise ausgeklammert.

Claudia Klimt-Weithaler: „Die Einnahmen, die das Land durch Abgaben auf Automaten nach dem neuem Gesetz erzielen kann, sind wesentlich geringer als die Folgekosten der explodierenden Spielsucht. Erst vor wenigen Wochen hat eine Gallup-Studie darauf hingewiesen, dass in Österreich immer mehr Menschen dadurch ihre Existenz verlieren. Die Steiermark ist bei den Automaten trauriger Spitzenreiter, diese Entwicklung darf das Land nicht fördern. Es ist sehr enttäuschend, dass Landesrat Buchmann nicht dem Beispiel seiner Parteifreunde in Wien folgt.“

In Wien hat die ÖVP bekanntlich den Beschluss der Stadtregierung unterstützt, keine Lizenzen für Automaten zu vergeben. VP-Klubsprecher LAbg. Alexander Neuhuber sagte am 14. September: „Wir wollen ein spielautomatenfreies Wien“. Hier sei der Wiener ÖVP voll zuzustimmen, so die steirische KPÖ-Klubobfrau: „Wir wollen eine spielautomatenfreie Steiermark.“

27. September 2011