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Spielsucht: Land muss endlich Taten setzen!

Klimt-Weithaler: Trotz dramatischer Situation berufen Regierungsparteien Glücksspiel-Ausschuss nicht ein

In einer Pressekonferenz gaben der steirische Autor M.C. Lachmann und die Klubobfrau der KPÖ im steirischen Landtag, Claudia Klimt-Weithaler, heute einen Überblick über die aktuelle Situation der von Spielsucht betroffenen Menschen in unserem Bundesland.

Obwohl seit 2007 dem Land dramatische Zahlen zur Spielsuchtproblematik vorliegen, wurden weder beim Jugendschutz, noch bei der völlig unzureichenden Einhaltung der geltenden Gesetze zum Schutz der Spielsüchtigen Fortschritte erzielt. Im Gegenteil: Während immer mehr Menschen ihre Existenz mit beim „Kleinen Glücksspiel“ vernichten, versuchen SPÖ und ÖVP, ihre eigene Verantwortung im Land herunterzuspielen.

Trotz zahlreicher Initiativen von der KPÖ bis hin zu Parteitagsbeschlüssen der SPÖ in der Steiermark und auf Bundesebene wurde bis heute nicht einmal der Glücksspiel-Unterausschuss des Landtages einberufen.

Der Krimiautor M.C. Lachmann, selbst ein Kenner der Glücksspielszene, schilderte in seiner Stellungnahme, wie leicht es den Glücksspielfirmen gemacht wird, auf Kosten von Spielsüchtigen Milliardenumsätze zu erzielen: „Ich habe selbst gesehen, dass Menschen in 30 Minuten 5000 Euro verspielt haben. Mit ‚Kleinem Glücksspiel‘ hat das nichts mehr zu tun. Das Gesetz sieht eigentlich einen Höchsteinsatz von 50 Cent pro Spiel vor.“

Klimt-Weithaler: „Wir fordern SPÖ und ÖVP auf, endlich ihre Verantwortung wahrzunehmen und den Glücksspielausschuss einzuberufen. Das Land hat selbst einen Bericht in Auftrag gegeben, in dem von 60.000 bis 80.000 direkt und indirekt Betroffenen in der Steiermark die Rede ist. Das sind alarmierende Zahlen, das Land müsste sofort handeln. Die Steiermark hat die Möglichkeit, keine Lizenzen zu vergeben und den Spuk durch eine Überwachung der Einhaltung der Gesetz zu beenden. Offenbar besteht daran aber kein Interesse.“

8. November 2012