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Smart Meter: KPÖ für Recht auf Wahlfreiheit

Werner Murgg: „Menschen müssen die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden“

Ab Ende 2017 soll die Mehrheit der steirischen Haushalte laut Energie Steiermark mit sogenannten „intelligenten Stromzählern“ („Smart Metern“) ausgestattet werden. Obwohl die EU, auf die die Einführung zurückgeht, die Möglichkeit des Verzichts („Opting Out“) vorsieht, gilt in Österreich, dass alle Haushalte mit den neuen Geräten ausgestattet werden – diese würden allerdings auf Wunsch nicht aktiviert. Die KPÖ tritt für eine echte Wahlfreiheit ein und hat dazu auch einen Antrag in den Landtag eingebracht.

Mit dem Smart Meter droht nicht nur eine Aushöhlung der Privatsphäre, die steirischen Haushalte müssen letztendlich auch die Kosten für die Umrüstung tragen. Die Stromzähler sind aus vielen Gründen kritisch zu sehen. Neben der durchaus nützlichen Möglichkeit, den Stromverbrauch viertelstündlich abzulesen und damit Stromfresser aufzuspüren, erwiesen sich „Smart Meter“ bei weitem nicht so umweltfreundlich wie die Hersteller angeben:

• Haushalte werden „gläsern“, weil der Stromverbrauch detaillierte Rückschlüsse über das Privatleben zulässt. Mit den Stromzählern wird eine Flut an Daten gewonnen, die sich der Kontrolle durch die Stromkundinnen und -kunden entziehen.

• Die neuen Zähler verbrauchen – im Unterschied zum bisher eingesetzten Ferraris-Zähler – selbst Strom für den Eigenbetrieb, sind wartungsintensiver und haben eine wesentlich kürzere Lebensdauer. Dadurch relativiert sich bei flächendeckendem Einsatz der vermeintliche energiepolitische Nutzen dieser Technologie.

• Da Smart Meter über das Internet abgelesen und gesteuert werden, stellen sich auch viele Fragen in Zusammenhang mit Manipulationen, etwa durch Hackerangriffe.

 

Ein Zähler kostet rund 350 Euro. Die Zähler müssen zwar beim Einbau nicht selbst bezahlt werden, die Energiekonzerne werden sich das Geld aber über die Netzkosten zurückholen, also indirekt über den Strompreis.

Vor diesem Hintergrund hat die KPÖ am 3. Oktober im zuständigen Ausschuss des Landtags gefordert, vom zwangsweisen Einbau der Smart Meter abzusehen. Es wurde beschlossen, dazu eine Stellungnahme der Landesregierung einzuholen.

KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Die Menschen müssen das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob sie auf Smart Meter umsteigen oder nicht. Ich erwarte mir, dass das auch in der Stellungnahme der Landesregierung zum Ausdruck kommt.“

3. Oktober 2017