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Schikanen für Menschen im Krankenstand?

Scharfe Kritik von KPÖ-Stadtrat Robert Krotzer

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Immer mehr Menschen gehen krank in die Arbeit; Schwarz-Blau will dennoch Menschen im Krankenstand überwachen, kritisiert der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ).

Mehr als die Hälfte der Berufstätigen hat es schon getan – sich krank in die Arbeit geschleppt. Ein Phänomen, für das es sogar einen wissenschaftlichen Begriff gibt: „Präsentismus“. Und obwohl die Krankenstände seit Jahren kontinuierlich zurückgehen, möchte die schwarz-blaue Bundesregierung nun gegen angebliche „Tachinierer“ und „Krankenstandssimulanten“ vorgehen. Mit einem „Auffälligkeitsanalyse-Tool“ der Krankenversicherungsträger soll bald penibel überwacht werden.

Sozial- und Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) präsentierte die Pläne mitten in der Diskussion um den Zwölf-Stunden-Arbeitstag (hier dagegen unterschreiben!). Massive Kritik kommt vom Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ): „Der Druck, der heute auf den Menschen lastet, ist enorm.“ Immer mehr Menschen leiden unter Burnout, andere werden krank, weil sie lange keine Arbeit finden. „Anstatt aus dem Teufelskreis auszubrechen, werfen ÖVP und FPÖ den Turbo an“, kritisiert Krotzer.

Die KPÖ bleibt dabei: eine Arbeitszeitverkürzung beim vollem Lohn- und Personalausgleich muss her.

19. Juni 2018