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Peinlicher Auftritt von Befehlsempfänger Schützenhöfer

Klimt-Weithaler: Lobby ruft – Schützenhöfer reagiert umgehend

Anfang dieser Woche hat die OECD gefordert, das Pensionsalter auf 67 Jahre zu erhöhen. Andernfalls wären aufgrund der „Lohnnebenkosten“ die Profite der Konzerne nicht mehr in der gewohnten Höhe zu realisieren. Was wie ein schlechter Scherz klingt, wurde nun umgehend von ÖVP-„Reformpartner“ Hermann Schützenhöfer aufgegriffen.

Schützenhöfer, der monatlich mehr als 15.000 Euro kassiert, fordert nun umgehend eine Nulllohnrunde für Pensionisten sowie die Anhebung des Pensionsantrittsalters auf 67. Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KPÖ, übt scharfe Kritik an diesen Vorstößen: „Schützenhöfer soll uns einmal erklären, wo all diese Arbeitsplätze herkommen sollen. Wer sein Leben lang ein gut abgesichertes Funktionärsdasein geführt hat, hat leicht reden. Wenn Schützenhöfer seine eigenen Aussagen ernst nehmen würde, müsste er bis 2019 arbeiten. Hoffentlich sucht er sich dafür einen anderen Job.“

Die Arbeitslosigkeit nimmt in vielen EU-Ländern erschreckende Ausmaße jenseits der 20-Prozent-Marke an. Noch schlimmer sind die Zukunftsaussichten Jugendlicher, selbst wenn sie über eine gute Ausbildung verfügen. Eine Anhebung des Pensionsantrittsalters würde die riesigen Probleme am Arbeitsmarkt wesentlich verschärfen.

Es gibt auch keinen sachlichen Grund, das Pensionsalter anzuheben. „Niemand müsste so lange arbeiten, wären Arbeit und Vermögen gerechter verteilt. Die Produktivität unserer Wirtschaft ist hoch genug. Mit einer längeren Lebensarbeitszeit sollen die arbeitenden Menschen nicht ihre eigenen Pensionen, sondern die Profite von Konzernen, Banken und Versicherungen finanzieren. Schützenhöfer wurde nicht gewählt, um als Befehlsempfänger der OECD peinliche Auftritte zu liefern, sondern um die Interessen der steirischen Bevölkerung zu vertreten. Wenn er das anders sieht, hätte er das sagen sollen, bevor er sich der Wahl gestellt hat“, so die KPÖ-Abgeordnete.

15. Juni 2012