Paketdienste: Ausbeutung beenden!

KPÖ fordert Auftraggeberhaftung für Paketdienstleister

Metin Deveci im Gemeinderat (c) Sahar Mohsenzada.jpg

Dass Pakete oft nicht so zugestellt werden wie gewünscht, sorgt oft für Ärger bei Kund:innen. Die wenigsten wissen aber, dass dahinter beinharte und ausbeuterische Arbeitsbedingungen stecken. Metin Deveci hat das im Gemeinderat thematisiert. (Foto: Sahar Mohsenzada)

Bis zu 17 Stunden Tagesarbeitszeit bei einem Stundenlohn von sechs Euro: Die Enthüllungen rund um die Arbeitsbedingungen im DPD-Verteilerzentrum in Kalsdorf schockieren – Leider sind sie kein Zufall, sondern die logische Folge politischer Entscheidungen, allen voran der Post-Liberalisierung 2011. Diese hat vor allem Lohnabbau und massive Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zugunsten der Profite Privater mit sich gebracht.

„Es ist dringend nötig, die Augen vor den offensichtlichen Missständen in der Paketdienst-Branche nicht länger zu verschließen. Konzerne müssen vernünftig kontrolliert werden und es muss sichergestellt werden, dass die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter eingehalten werden“, sagt KPÖ-Gemeinderat Metin Deveci.

Im Gemeinderat hat er von der Bundesregierung eine Auftraggeberhaftung gefordert, wie es sie zum Beispiel bereits in der Bauwirtschaft gibt.  Dabei haftet der Auftraggeber dafür, dass Arbeitsbedingungen und Bezahlung auch bei Auftragsweitergabe an Subunternehmen den üblichen Standards entsprechen.

„Trifft die Finanzpolizei auf einer Baustelle nicht korrekt angemeldete Maurer oder Handwerker, geht die Strafe an den Generalunternehmer. Ähnliches sollte auch für die Paketdienstleisterbranche gelten“, sagt Deveci.
Sein Antrag wurde einstimmig angenommen.

28. April 2023