Nachruf auf Gustl Schneidhofer
Gustl Schneidhofer gestorben
In der ersten Maiwoche dieses Jahres verstarb im Alter von 93
Jahren der weit über Mürzzuschlag hinaus bekannte und geschätzte
ehemalige langjährige Mürzzuschlager Gemeinderat der KPÖ und
Betriebsrat von Schoeller-Bleckmann, Gustl Schneidhofer.
Er wurde am 12. 4. 1911 in Hönigsberg geboren und lernte nach dem
Ende der Schulzeit das Schlosserhandwerk. Gustl Schneidhofer
stellte sich auf die Seite der revolutionären Arbeiterbewegung und
trat im Jänner 1931 der KPÖ bei. Seine Beteiligung an den
Auseinandersetzungen mit dem Austro- und dem Nazifaschismus hatte
zur Folge, dass er erstmals 1933 verhaftet, in den Lagern
Messendorf und Waltendorf eingesperrt wurde und danach eine mehr
als einjährige Strafe in der Haftanstalt Karlau in Graz absessen
musste.
Nach der Annexion Österreichs durch Hitlerdeutschland erfolgte im
Oktober 1938 eine neuerliche Verhaftung und Anklage durch die
Gestapo. Im April 1939 wurde er mangels an Beweisen freigesprochen
und enthaftet.
Nach der Befreiung 1945 setzte er sich für die arbeitenden
Menschen, für Frieden und sozialen Fortschritt ein. Seien
Arbeitskollegen wählten ihn zum Betriebsrat, seine MitbürgerInnen
zum Gemeinderat der Stadt Mürzzuschlag, eine Funktion, die er 19
Jahre lang verantwortungsbewusst und gewissenhaft wahrnahm. Dabei
hat er sich bleibende Verdienste für die Stadt und das Wohl der
Bevölkerung erworben.
Bei der Verabschiedung würdigte vor einer großen Trauergemeinde
namens des KZ-Verbandes und der KPÖ Genossin Maria Cäsar das leben
des Verstorbenen. Im Namen des großen Mürzzuschlager
Freundeskreises sprach Professor Hans Stadler über gemeinsame
Bestrebungen in der Friedensbewegung.
Wir werden unserem Gustl Schneidhofer stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
KPÖ-Bezirksleitung Mürzzuschlag
Landesvorstand der KPÖ-Steiermark
Veröffentlicht: 15. Mai 2003