Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Nachbarschaftszentrum: Kein Geld für gute Projekte

KPÖ-Bezirksvorsteher-Stellvertreter Carli: „Das Wohnungsamt hat gegen den Bezirksrat und gegen NaNet entschieden – eine lächerliche Farce!“

Stadtteilzentrum-Floßlend2.JPG

Durch die Neustrukturierung der Finanzgebarung des von FPÖ-Vizebürgermeister Eustacchio geführten Wohnungsamtes bei den Nachbarschaftszentren ab dem 2. Halbjahr 2019 sollte dem Bezirksrat eine neue Aufgabe erwachsen: Er soll durch Abstimmung einzelne Projekte empfehlen oder ablehnen. In der Bezirksratssitzung Lend vom 12. Juni stimmte der Bezirksrat - mit Ausnahme eines FPÖ-Mandatars - geschlossen für zwei Projekte („Plauderstunde“ und „Floßlend Aktiv“) des Nachbarschaftszentrums NaNet mit einer Gesamtfördersumme von 17.700 Euro für das laufende Kalenderjahr. Ziel der beiden Projekte: eine bessere Vernetzung der BewohnerInnen in der Nachbarschaft durch regelmäßige Treffen und gemeinsame Aktivitäten (Ausflüge, Garteln, Kochen, Spaziergänge) zur besseren Konfliktfähigkeit und mehr Gesundheit und Wohlbefinden der BewohnerInnen.

Das Wohnungsamt lehnte jedoch am 26. Juni beide Projekte ab. Der stellvertretende KPÖ-Bezirksvorsteher Christian Carli ist empört: „Warum der Bezirksrat unter diesen Umständen überhaupt eine Abstimmung und Empfehlung durchführen soll, bleibt mir ein Rätsel. Beide Projekte wurden eindeutig befürwortet und dennoch entscheidet Eustacchio gegen den Bezirksrat und gegen NaNet. Eine lächerliche Farce! Die Antragssteller werden degradiert und der Bezirksrat macht sich lächerlich, weil seine Stimme überhaupt nicht gehört wird. Auf der Strecke bleiben wichtige soziale Projekte in unserem Bezirk Lend.“

Bisher konnten sich Stadtteil- und Nachbarschaftszentren frei von politischer Einflussnahme entwickeln und auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort flexibel eingehen. Die Grundfinanzierung sorgte für ihre Planungssicherheit und Eigenständigkeit. „Aufgrund der Kürzungen und willkürlicher Entscheidungen verlieren die BewohnerInnen ihre gewohnten Anlaufstellen und Bezugspersonen. Dabei braucht Stadtteilarbeit gerade Kontinuität, damit sie ihren Zweck erfüllt“, betont der KPÖ-Bezirksrat.

NaNet ist leider nicht das einzige betroffene Nachbarschaftszentrum, auch dem "EggenLend" wurde ein sinnvolles Projekt abgelehnt.

28. Juni 2019