Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Murkraftwerk – Kosten für Stadt bald höher als für EStAG!

Elke Kahr: „Die KPÖ wird dieses finanzielle Abenteuer der Stadt sicher nicht unterstützen!“

Elke Kahr 07_2014.jpg

„Wenn am kommenden Donnerstag wieder über die direkte oder indirekte Finanzierung des Murkraftwerks durch die Stadt Graz abgestimmt wird, wird die KPÖ sicher dagegen stimmen.“ Das machte Vizebürgermeisterin Elke Kahr heute deutlich.

Der Stadt droht mit der Errichtung des Zentralen Speicherkanals (ZSK) um 84 Millionen und der beabsichtigten indirekten Beteiligung am Projekt selbst durch stadteigene Gesellschaften mit 10 bis 20 Millionen ein finanzielles Desaster. Ihr Anteil an den Finanzierungskosten des Murkraftwerkes wäre dann bereits höher als jener der EStAG. Auch die Folgekosten für die Stadt sind beachtlich: Eine halbe Million Euro an Fixkosten jährlich werden für Betrieb und Wartung des ZSK erwartet.

Bereits im März hat der Verbund den Ausstieg aus diesem riskanten Projekt bekanntgegeben, nachdem Gutachter das Kraftwerksprojekt als eines der unwirtschaftlichsten aller Laufwasserkraftwerke Österreichs eingestuft hatten. „Es wäre nicht das erste Mal, dass das Risiko für ein unwirtschaftliches Projekt der Allgemeinheit umgehängt werden. Zahlen wird am Ende jede/r Einzelne von uns, über höhere Abgaben und Energiekosten“, so Kahr.

Durch die Bauarbeiten (Bau- und Verkehrslärm, Schmutz…) ist darüber hinaus eine langjährige massive Belastung der Bevölkerung zu erwarten, denn der Bau des Kraftwerkes wurde für drei Jahre – von 2016 bis 2019 – anberaumt. Die Errichtung des Speicherkanals soll sogar noch zwei Jahre länger – bis 2021 – dauern. Eine Fläche von einem Drittel des Grazer Stadtparks soll für die Allgemeinheit für immer verlorengehen, bis zu 10.000 Bäume beim Bau von Kraftwerk und Speicherkanal sollen vernichtet, der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten soll zerstört werden.

Die KPÖ hat sich stets gegen das Murkraftwerk Puntigam ausgesprochen. „Wenn die Ausmaße dieses Kraftwerksprojektes erst sichtbar und spürbar werden, gibt es kein Zurück mehr“, so Elke Kahr, denn: „Für vieles gibt es keine zweite Chance!“

15. September 2016