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„In der Pflege brennt der Hut!“ – Menschenkette für die Pflege in Graz!

Protest der Pflegebeschäftigten wird lauter: 250 beteiligten sich bei Aktion in Graz

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Ein eindrucksvolles Zeichen für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege haben heute 250 Menschen vor dem Landtag Steiermark in der Grazer Herrengasse gesetzt. Nach dem Pflegeprotest am 19. Oktober und einer bundesweiten Protestaktion am 10. November gingen die Proteste der Beschäftigten heute also in die nächste Runde: „In der Pflege brennt der Hut! Unsere Geduld ist am Ende. Wir werden so lange auf die Straße gehen, bis uns die Politik nicht mehr ignorieren kann!“, zeigte sich eine Vertreterin des „Arbeitskreises für Gesundheit und Pflege“ kämpferisch.

Die Pflegekrise lässt sich nicht mehr leugnen. Laut OECD-Vergleich liegt Österreich bei der Anzahl der Pflegepersonen mit 7,7 pro 1.000 EinwohnerInnen europaweit im untersten Drittel, hinter Staaten wie Tschechien, Slowenien, Frankreich, Belgien, Irland, Luxemburg und Deutschland (12,8 Pflegekräfte pro 1.000 EW). Dadurch ist der Druck auf die einzelnen Beschäftigten enorm.

Der Grazer Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ) findet klare Worte: „Die Pflegebeschäftigten leisten Großartiges, aber sie brauchen dringend eine Entlastung. Gute Arbeits­bedingungen und faire Gehälter wirken außerdem besser gegen den Personalmangel als jede Imagekampagne“

Die wichtigsten Forderungen der Beschäftigten:

‣ Deutliche Aufstockung der Ausbildungsplätze gegen den Personalnotstand!

‣ Bessere Bezahlung und mehr Freizeit für das Pflegepersonal!

‣ Mehr Personal & Anhebung des Pflege-Schlüssels!

‣ Höhere finanzielle Unterstützung für Menschen in Pflege-Ausbildungen!

„Den Lippenbekenntnissen der Bundes- und Landesregierung müssen endlich Taten folgen. Dass die Pflegebeschäftigten ihren berechtigten Unmut auf die Straße tragen, ist richtig und wichtig“, so KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler, die sich mit den Pflege-Protesten solidarisiert.
 

17. Dezember 2021