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Langzeitarbeitslose in die Pflege? – Unausgegoren und unverantwortlich

KPÖ-Stadtrat Krotzer kritisiert Vorstoß von Wolfgang Mazal

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„Wie man mit älteren Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, umgeht, sagt viel über den Charakter einer Gesellschaft aus“, sagt der Grazer Pflege-Stadtrat Robert Krotzer (KPÖ).

Wolfgang Mazal lässt mit der Idee aufhorchen, Langzeitarbeitslose und AsylwerberInnen Altenbetreuung versehen zu lassen. Als „völlig unausgegorenen und gefährlich“ bezeichnet der Grazer Pflege-Stadtrat Robert Krotzer (KPÖ) Mazals Vorstoß.

Die Praxis zeigt nämlich anderes: Viele Menschen, die sich für Pflegeberufe interessieren, bekommen die entsprechenden Ausbildungen vom AMS oft nicht bezahlt, weiß der KPÖ-Stadtrat. Außerdem müsse die Qualität der Pflege und der Betreuung im Zentrum der Debatte stehen, findet Krotzer: „Einfach mir-nix-dir-nix Niedriglohn-Jobs zu schaffen, um die Statistik zu verschönern, mag das Sommerloch füllen, ein brauchbarer Vorschlag sieht aber anders aus.“

Die Erfahrung zeigt, dass für die Qualität der Pflege und Betreuung zwei Dinge unerlässlich sind: Empathie und Freude an der Arbeit mit Menschen. Es sei gefährlich, so Krotzer, Menschen ohne Ausbildung und Einfühlungsvermögen für die Betreuung von Hilfsbedürftigen einzusetzen – noch dazu, wenn sie das nur machen, um das Arbeitslosengeld nicht zu verlieren. Außerdem gilt es, das hart arbeitende Pflegepersonal vor Lohndumping zu schützen.

 

25. Juli 2017