Spielberg: Lärm verhindert Kindergartenbau

Hohe Lärmbelastung verhindert Bau des Kindergartens am geplanten Standort

Kindergarten und Kinderkrippe nahe der Einflugschneise sind keine gute Lösung

Die Planungen waren abschlossen, erste Aufträge sollten beschlossen werden. Doch ein Einspruch es Bundesheeres verhinderte den Bau von Kindergarten und Kinderkrippe am geplanten Standort. Der Bau soll nun an die Grenze der Lärmzone verschoben werden.

Spielberg ist eine Gemeinde mit Bevölkerungswachstum und vielen Familien mit Kindern. Deshalb sollte im Zuge der Sanierung von Neuer Mittelschule und Volksschule auch ein neuer Kindergarten mit Kinderkrippe errichtet werden. Die Planungen dazu sind fertig. In der Dezembersitzung des Gemeinderates hätten die ersten Aufträge vergeben werden sollen. Doch das Planungsgebiet liegt innerhalb der Einflugschneise des Militärflughafens.

60 Dezibel Durchschnittsbelastung

Das bedeutet: Die dort zu erwartende Lärmbelastung von 60 Dezibel ist viel zu hoch als dass dort eine Kinderbetreungseinrichtung gebaut werden darf. 60 Dezibel sind nur der Druchschnitt. Laut Angaben des Bundesheeres ist mit Lärmspitzen bis zu 105(!) Dezibel zu rechnen. Das Bundesheer hat Einspruch erhoben. Weil die Lärmbelastung dort viel zu hoch ist darf nicht gebaut werden.

Zu Projektbeginn wurde auch ein Neubau der Schulen wurde diskutiert. Vor der Gesamtplanung der Sanierung hat die KPÖ angeregt zu überprüfen, ob es nicht Sinn macht die Bildungseinrichtungen aus der Einflugschneise abzusiedeln. Unsere Argumente dafür waren Bedenken bezüglich Sicherheit und Lärm.

Lärmmessungen angeregt

Das wurde damals aus Kostengründen verworfen. Allerdings lauteten die Lärmdaten vom Bundesheer zu diesem Zeitpunkt noch anders. KPÖ-GR Erich Wilding hat gefordert, dass vor der Inbetriebnahme der Kinderkrippe Lärmmessungen durchgeführt werden um zu überprüfen, ob die Lärmschutzmaßnahmen ausreichend sind.

Nach dem Einspruch des Bundesheeres muss neu geplant werden. In einer Besprechung aller Fraktionen stellte der Bürgermeister ein neues Projekt vor. Demnach soll lediglich etwas weiter entfernt gebaut werden. Dort liegt man gerade noch außerhalb der Lärmzone. Für uns ist das keine befriedigende Lösung.

Lärm ist einfach kein Thema

Es sollte nachdenklich stimmen, dass es das Bundesheer war, das aufmerksam gemacht hat, dass der geplante Standort viel zu laut ist. Das passt ins Bild. Denn vor dem Problem des Lärms in unserer Gemeinde verschließen SPÖ, FPÖ und ÖVP die Augen. Jahrelang bringen wir das Thema Lärmbelastung in den Gemeinderat und fordern Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung - und stoßen damit auf „taube Ohren“.

Spielberg hat ein großes Lärmproblem

Das  wurde nun deutlich. Es geht aber nicht nur um zukünftige Vorhaben, sondern auch um die Belastung der Menschen in den bereits bestehenden Objekten.

Zuerst Lärmerhebung - dann Maßnahmen

Doch was für Konsequenzen werden daraus gezogen? Es gäbe mehrere Möglichkeiten: Erste Voraussetzung ist, dass einmal alle Daten erhoben und auch eingearbeitet werden. Schon lange fordern wir die Erstellung eines Lärmkatasters für Spielberg - bisher vergeblich.

Dann müsste versucht werden die Belastung durch die einzelnen Lärmquellen zu reduzieren. Dazu gäbe es mehrere Möglichkeiten, z.B. wirkungsvollere Lärmwände entlang von Autobahn und ÖBB oder Schalldämpfer für Rennautos.

Die Frage der Lärmbelastung  durch den Flugbetrieb des Bundesheeres betrifft die Entwicklung der ganzen Region. Wenn bestimmte Bebauungen durch diesen Lärm undurchführbar sind hat das großen Einfl uss wie sich die Gemeinden im Murtal entwickeln können. Deshalb müsste es das gemeinsame Anliegen alle Murtaler PolitikerInnen sein Druck zu machen und vom Verteidigungsministerium Verbesserungen zu fordern.

Zum Beispiel würden eine Verteilung der Belastung auf mehrere  Standorte, weniger Flüge und ein
Flugeinsatzplan und Veränderungen bei den Flugrouten spürbare Entlastungen bringen.

Es geht um die Gesundheit unserer Kinder

Hinter vorgehaltener Hand wird z.B. darüber berichtet, dass LehrerInnen in den Schulen den Unterricht unterbrechen müssen wenn ein Eurofi ghter darüberdonnert. Es ist nicht zumutbar, dass unter diesen Bedingungen gelernt und unterrichtet werden muss. Lärmspitzen von 105 Dezibel sind keine Kleinigkeit. Wer übernimmt die Verantwortung für mögliche Schädigungen?

Kinder sind besonders gefährdet

Denn Kindern fehlt das Verständnis, dass Lärm eine schädigende Wirkung haben kann. Erwachsene und ältere Kinder können sich bei übermässiger Lärmbelastung von der Lärmquelle entfernen oder sich die Ohren zuhalten, kleine Kinder können das nicht. Dazu kommen anatomische Besonderheiten im kindlichen Gehörgang, welche dieselbe Lautstärke lauter wirken lassen. Eine besonders hohe Gefährdung haben Kinder bis zum fünften Lebensjahr.

In zahllosen Reden wird immer wieder betont, wie wichtig unsere Kinder sind, und dass sie die bestmöglichgen Bildungsvoraussetzungen vorfinden sollen.

Deshalb ist es für uns keine befriedigende Lösung eine Kinderbetreuungseinrichtung dorthin zu verlegen wo es auf Grund des Lärms gerade noch geht. Nachdem wir nun wissen, dass die Lärmbelastung gestiegen ist, sollte ernsthaft darüber diskutiert werden die bestehenden Schulen doch abzusiedeln statt zu sie zu sanieren.

Wir fordern Lärmschutz aus dem Heeresbudget

Wenn keine Entlastungmaßnahmen kommen müssen Lärmschutzmaßnahmen und Umsiedelungen nach dem Verursacherprinzip durch Ausgleichszahlungen aus dem Heeresbudget finanziert werden.

 

 

 

 


 

31. Januar 2020