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So werden steirische Kultureinrichtungen ausgehungert

Claudia Klimt-Weithaler: „Kulturförderbericht lässt Alarmglocken läuten“

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Vor ei­nem lang­sa­men Aus­hun­gern der stei­ri­schen Kul­tur­sze­ne warn­te Clau­dia Klimt-Weitha­ler im stei­er­mär­ki­schen Land­tag.

Im steirischen Landtag wurde heute der Kulturförderungsbericht für das Jahr 2016 vorgestellt. Es ist der erste Bericht, der unter Verantwortung von Kulturlandesrat Drexler entstanden ist. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler warnte angesichts der vorliegenden Zahlen von einem langsamen Aushungern der steirischen Kulturszene.

„Die Kultur bereichert in all ihren Facetten unser Land und unser Leben. … Diesen Reichtum unseres Landes gilt es auch für die Zukunft zu erhalten“, schreibt Landeshauptmann Schützenhöfer im Vorwort zum Kulturförderungsbericht, der wie schon in der Vergangenheit ein Vorbild in Sachen Transparenz ist. Problematisch ist hingegen, dass die stillschweigende Kürzung des Kulturbudgets über Jahre und Jahrzehnte fortgeführt wird. Zwar wurde die Gesamtsumme nicht gesenkt, doch durch die jährliche Kostensteigerung in einigen wenigen Bereichen bleibt für viele Kulturschaffende, die nicht in großen Institutionen verankert sind, immer weniger Geld.

Im Großen und Ganzen bewegt sich die Gesamtsumme seit geraumer Zeit in einem Bereich von 60 Mio. Euro – 2016 waren es 60,4 Mio. Euro, 2006 waren es 59,8 Millionen Euro. Rechnet man die Teuerung in diesem Zeitraum ein, entspricht das Einfrieren des Budgets einer Kürzung um ca. 12 Mio. Euro. Im August lag die Teuerung wieder bei 4,1 Prozent, im Juli bei 3,9 Prozent.

Das ist keine gute Entwicklung“, betonte KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler in ihrem Redebeitrag: „Die Kulturschaffenden brauchen eine existenzielle Absicherung. Kultur ist kein Luxus, sie bereichert das Leben aller und sichert tausende Arbeitsplätze, weit über den Kreis der Kulturszene hinaus. Das möchte ich der Landesregierung in Erinnerung rufen. Ein eingefrorenes Budget führt dazu, dass noch mehr Menschen unter prekären Bedingungen leben und arbeiten müssen.

Landesrat Drexler räumte in seiner Wortmeldung am Ende der Debatte ein, dass es tatsächlich einer Erhöhung des Budgets bedürfe und sich „einiges ändern“ müsse. Es ist zu hoffen, dass es sich dabei um kein Lippenbekenntnis handelt.

 

19. September 2017