Kaltenegger übt scharfe Kritik an Strompreis-Fiasko der ESTAG

Prüfung ergibt: ESTAG ist wesentlich teurer als Konkurrenz

Tarife für Haushalte unzumutbar. ESTAG ist wesentlich teurer als Konkurrenz. Managerprivilegien beseitigen, Strompreise senken!

ESTAG viel teurer als Konkurrenz

Ernest Kaltenegger, Klubobmann der KPÖ im steirischen Landtag, übt scharfe Kritik an der neuerlichen Tariferhöhung bei der Steweag-Steg, Tochterfirma des steirischen ESTAG-Konzerns. Ab 1. Juli werden Kundinnen und Kunden noch einmal vier Prozent mehr bezahlen müssen. Die Aussage des Unternehmens, man sei „günstigster steirischer Stromanbieter“, bezeichnet Kaltenegger als schlechten Scherz und Schwindel: Die KPÖ hat mit dem Tarifrechner der E-Control – www.e-control.info – drei Varianten („Durchschnittsfamilie“, Einpersonenhaushalt mit weniger als 2000 kWh Jahresverbrauch, Gewerbebetrieb) durchgerechnet. Ergebnis: Bei keiner Variante ist die Steweag-Steg unter den zehn (!) günstigsten Anbietern in der Steiermark. (siehe Anhang)

 

Heimische Wasserkraft deutlich günstiger als französischer Atomstrom

Die konkurrenzlos teuren ESTAG-Tarife seien auch ein Produkt der energiepolitischen Konzeptlosigkeit der Landesregierung, so Kaltenegger. Einerseits beteuert LH Voves, die Energieversorgung solle in öffentlicher Hand liegen, andererseits wehre er sich gegen den Beschluss des Landtags, die 25 Prozent Anteile vom französischen EdF-Konzern zurückzukaufen, obwohl die ESTAG über ausreichendes Kapital dafür verfüge. „Die SPÖ argumentiert, der ‚strategische Partner’ EdF sei wichtig, da man günstig Strom zukaufen könne. Nun stellt sich heraus, dass der VERBUND beim Strom aus heimischer Wasserkraft wesentlich günstiger ist als die ESTAG, die über ihr Netz französischen Atomstrom verkauft“, so Kaltenegger.

 

Einigkeit nur bei Privilegien für Manager, 320.000 Euro Vorstandspension

Einig sind sich ÖVP und SPÖ hingegen bei den Managerprivilegien: Im Gegensatz zur KAGes habe die ÖVP offenbar nichts gegen die ESTAG-Managergehälter in der Höhe von über 380.000 jährlich einzuwenden. Der Spitzenreiter unter den Steweag-Steg-Vorstandspensionisten liegt bei über 320.000 Euro. Da sei es kein Wunder, dass das Gefühl, wie viel ein normaler Haushalt zur Verfügung habe, verloren gegangen ist, argumentiert der KPÖ-Klubobmann.

 

Unglaubwürdige Haltung der ÖVP

Völlig unglaubwürdig ist das Verhalten der ÖVP in dieser Frage: Während die Landes-VP mit scharfen Worten die Strompreiserhöhungen im Land, die sie mit ihrer Privatisierungspolitik selbst mitverursacht hat, anprangert, erhöht der Grazer ÖVP-Bürgermeister Nagl mit grüner Schützenhilfe die Stromtarife der Grazer Stromversorgers im selben Ausmaß wie die Energie Steiermark. Die Grazer Wohnungsstadträtin Elke Kahr erinnert daran, dass die KPÖ die erste Partei war, die im Dezember die Teuerungspläne aufgedeckt hat. Die ÖVP hatte sich im Gemeinderatswahlkampf in Wahlkampfinseraten noch als Verhinderer der Strompreiserhöhung feiern lassen, nun ist sie mit ihrem Verhalten dabei, das Restvertrauen der Bevölkerung in die Politik zu zerstören.

Strompreisvergleiche

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28. Oktober 2009