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Kahlschlag bei landwirtschaftlichen Fachschulen

LAbg. Murgg (KPÖ): Regionale Verteilung der Schulen wichtig, Standorte erhalten!

Nicht weniger als 27 Prozent der landwirtschaftlichen Fachschulen in der Steiermark fallen dem bildungspolitischen Kahlschlag von SPÖ und ÖVP zum Opfer. Das sagte KPÖ-LAbg. Werner Murgg zur Schließung von neun Schulen quer durch die Steiermark seit Beginn der sogenannten „Reformpartnerschaft“. Weitere vier Schulen sollen in naher Zukunft geschlossen werden, geht es nach Voves und Schützenhöfer.
 

Während tatsächlich nur minimale Einsparungen durch die Schulschließungen erzielt werden können, ist schon jetzt absehbar, dass der dadurch nötige Ausbau der verbleibenden Schulstandorte riesige Summen verschlingen wird.

In mehreren steirischen Bezirken wird es künftig keine landwirtschaftlichen Fachschulen mehr geben. Diese stellen in vielen Fällen gerade für Jugendliche aus sozial schwachen Haushalten eine sinnvolle Schulbildung sicher. Der ehemalige Landtagspräsident Reinhold Purr (ÖVP) konnte in kürzester Zeit 22.000 Unterschriften gegen diese verfehlte Politik sammeln. 300 Schülerinnen und Schüler verlieren ihren Platz, auch 40 Lehrerstellen gehen in Summe verloren.

Landesrätin Grossmann in „Steiermark heute“ am 19.1. offen zugegeben, dass das Qualitätsargument nur vorgeschoben ist. Sie argumentierte, dass sich die Qualitätssteigerung bei Schulschließungen daraus ergebe, dass die verbleibenden Schulen nun mehr Budgetmittel zu Verfügung hätten. Mit einer solchen Argumentation kann man natürlich jede beliebige Einsparung als Qualitätsverbesserung verkaufen, betonte der KPÖ-Abgeordnete.

LAbg. Werner Murgg: „Voves und Schützenhöfer haben wieder einmal alle Betroffenen vor vollendete Tatsachen gestellt, bevor diese sich zu Wort melden konnten. Die Schließung der landwirtschaftlichen Schulen wird einen enormen Schaden anrichten und genau jene Jugendlichen treffen, die bisher am meisten von den regionalen Schulen profitiert haben. Die KPÖ tritt für die Erhaltung aller Standorte ein, sie sind eine sinnvolle und gute Investition in die Zukunft des ländlichen Raums. Jahrzehntelang hat sich die ÖVP als Verteidigerin der Landgemeinden inszeniert. Sobald die Profite von Banken und Spekulanten in Gefahr sind, wird aber keine Rücksicht mehr auf die Bevölkerung und auf demokratische Umgangsformen genommen.“

20. Januar 2012