Jesuiten-Refektorium: Strikte Auflagen für Revitalisierung am Rosenhain

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Der Wald rund um das Refektorium wird bestmöglich geschützt. Entfernt werden dürfen hauptsächlich Stauden und Gestrüpp – und alles muss wieder aufgeforstet werden. Hanno Wisiak

Die Revitalisierung des denkmalgeschützten Jesuitenrefektoriums als künftiges Institutsgebäude der Universität Graz kann noch heuer in Angriff genommen werden. Die Bauphase soll im Juni 2024 abgeschlossen sein. Die Umsetzung erfolgt durch die GBG, weil die Stadt Graz aufgrund eines Baurechtsvertrages die Baurechtsgeberin ist.

Für die Durchführung der Baustelle sind eine Baustraße und Manipulationsflächen erforderlich. Aufgrund der beengten räumlichen Verhältnisse ist das nur auf Waldboden möglich; Alternativen wurden geprüft. Zur Beheizung und Kühlung des Institutsgebäudes ist ein nachhaltiges klimaneutrales Erdwärmesondenfeld mit 21 Erdwärmebohrungen mit einer Tiefe von jeweils 140m geplant.


Bestmöglicher Schutz des Waldes

Bewilligt wurde eine zeitlich begrenze Rodung. Das bedeutet, dass der Waldboden kurzfristig für die Bauarbeiten verwendet werden kann. Forstrechtliche Bewilligungen auf der Basis zweier Gutachten des forsttechnischen Amtssachverständigen für eine temporäre Rodung im Ausmaß von 975 m2 sowie 793 m2 liegen ebenso vor wie eine wasserrechtliche Bewilligung. Nach Abschluss der Arbeiten erfolgt die Wiederaufforstung bis Ende September 2024. „Die Flächen bleiben also Wald“, betont Stadtrat Manfred Eber (KPÖ) als zuständiger Stadtsenatsreferent für die Bau- und Anlagenbehörde.

„Der Wald rund um das Refektorium wird bestmöglich geschützt. Entfernt werden hauptsächlich Stauden und Gestrüpp hinter der jetzigen Ruine – und alles wird wieder aufgeforstet“, so Eber: „Vor allem Bibernell-Rosen- und Felsenbirnen-Sträucher sowie ein Vogelkirsch- und zwei Vogelbeer-Bäume werden gepflanzt.“

Während der etwa anderthalbjährigen Bauzeit wird die Baustelle durch einen Bauzaun gegenüber dem restlichen Wald abgesichert.
 

Geschichtsträchtiges Naherholungsgebiet

„Der Rosenhain ist eines der wichtigsten und sensibelsten Naherholungsgebiete von Graz. Ich bin der Baubehörde sehr dankbar, dass sie hier so behutsam vorgeht“, freut sich Bezirksvorsteher Hanno Wisiak (KPÖ).

Dass dem „Geisterhaus“ am Rosenhain jetzt wieder Leben eingehaucht wird, ist gleichsam auch ein Zurückholen von bildungspolitischer Geschichte. Das Gebäude wurde 1654 zur Erholung der Ordensmitglieder der Jesuiten, die von 1572 von Kaiser Karl II nach Graz geholt wurden, errichtet.

3. Februar 2023