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ÖV-Tarife: Empörung über Verbund-Teuerung

Werner Murgg: „Schlag ins Gesicht der Bus- und Bahnkunden – ÖV wird zum Luxus“

Foto:© Pia Schmikl

Wie heute bekannt wurde, hält der Steirische Verkehrsverbund an der jährlichen Teuerung der Fahrpreise um das 1,75-fache der Teuerungsrate fest. Seit Jahren wurde ein Abrücken von dieser Regelung in Aussicht gestellt, davon ist nun keine Rede mehr. Die KPÖ setzt sich seit Jahren für günstigere ÖV-Tarife ein, wie sie von Elke Kahr in Graz durchgesetzt wurden. Steiermarkweit werden die Preise am 1. Juli 2018 durchschnittlich um 3,6 Prozent erhöht. Eine Stundenkarte kostet dann bereits 2,40 Euro.

Die Teuerung trifft die gesamte Steiermark. Die KPÖ machte deshalb im März im Landtag dagegen mobil. Am 6. März stimmten allerdings alle Fraktionen – SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne (!) – gegen den KPÖ-Antrag, 2018 auf eine weitere Verteuerung über der Teuerungsrate zu verzichten.

Jeder dritte steirische Arbeitsplatz befindet sich in Graz, über 90.000 Menschen pendeln täglich ein. Das entspricht der Hälfte der in Graz Beschäftigten. Weitere 40.000 Personen pendeln täglich aus Graz aus. Die Verkehrspolitik des Landes wird den Anforderungen nicht gerecht, betont KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Trotz zahlreicher gegenteiliger Versprechungen wird der Tarif heuer wieder um das 1,75-fache der Inflationsrate angehoben. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Bus- und Bahnkunden. Statt den ÖV attraktiv und erschwinglich zu gestalten, wird er immer mehr zum Luxus, während der Großraum Graz im Verkehr erstickt.“

Dass günstige Preise Wirkung zeigen, beweist das Beispiel der Landeshauptstadt Graz: 2014 wurde die Jahreskarte noch von 12.000 Fahrgästen in Anspruch genommen. 2015 erwarben 32.000 Menschen eine Jahreskarte, nachdem der Preis auf Betreiben der KPÖ von 399 auf 228 Euro gesenkt wurde.

Eine Ausweitung der Grazer Zonenkarte auf den gesamten Bezirk Graz-Umgebung ist ebenfalls dringend geboten. Die KPÖ tritt auch dafür ein, die Seniorenkarte im Verbundsystem von der ÖBB-Vorteilscard loszulösen. Dadurch entstehen für alle, die die ÖBB nicht nutzen, Mehrkosten von 29 Euro. Diese Vorschläge wurden im Landtag ebenfalls von SPÖ, ÖVP und FPÖ abgelehnt.

 

Veröffentlicht: 16. Mai 2018

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