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Steirische Spitäler: Zentralisierung löst Probleme nicht

Claudia Klimt-Weithaler: „Versorgungssicherheit und Qualität in Gefahr“

Im Zuge der sogenannten „Spitalsreform“ werden entsprechend den Plänen des steirischen Gesundheitslandesrates Christopher Drexler rund die Hälfte der steirischen Spitäler geschlossen. Im Rahmen der Gesundheitsgespräche in Alpbach wirbt der ÖVP-Politiker derzeit bundesweit für die Zentralisierung des Gesundheitswesens.

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler wirft der Landesregierung vor, kein glaubwürdiges Konzept im Spitalsbereich zu verfolgen. „Für die Patientinnen und Patienten und deren Angehörige und für das Personal bedeuten die Schließungen teilweise sehr lange Anfahrtswege und für die gesamte Region eine gefährliche Ausdünnung der Infrastruktur. Vor Ort gibt es dann oft keine Anlaufstelle mehr. Denn wie viele Gesundheitszentren tatsächlich errichtet werden und was sie anbieten, steht in den Sternen“, so die KPÖ-Abgeordnete.

Landesrat Drexler spricht von einem „Paradigmenwechsel in vielen Köpfen“, der zu einer Schließung von sechs Spitälern bis 2025 führe. Als Ersatz sollen Gesundheitszentren (zuvor Primärversorgungszentren) dienen, von denen aber bisher nur ein winziger Bruchteil verwirklicht wurde.

Die KPÖ sieht in der radikalen Zentralisierung nicht das geeignete Konzept, um die medizinische Versorgung der gesamten Steiermark sicherzustellen. Zwar könnte durch die Zusammenlegung von Standorten zweifellos Geld gespart werden, aber auf Kosten der regionalen Versorgungssicherheit und der Wirtschaft in ländlichen Regionen, auf die die Schließungen spürbare negative Auswirkungen haben. Ein falscher Weg ist auch der geplante Betrieb von Krankenhäusern als PPP-Modell (Public-private-Partnership), bei dem die Öffentlichkeit zahlt, während Private steuerbegünstigt Gewinne lukrieren.

„Im Strukturplan Gesundheit stehen Einsparungen im Vordergrund, die Versorgung ist zweitrangig. Niemand verlangt, dass jedes Krankenhaus jede denkbare Spezialisierung anbieten muss. Aber eine Grundversorgung muss gegeben sein“, hält Claudia Klimt-Weithaler Landesrat Drexler entgegen. Dieser wirft der Opposition trotz der langen Wartezeiten – auch auf lebensnotwendige Behandlungen – vor, für ein Überangebot an medizinischer Versorgung in den Krankenhäusern einzutreten.

Wegen der zu erwartenden Engpässe in der medizinischen Versorgung stoßen die Pläne von Gesundheitslandesrat Drexler bei einer deutlichen Mehrheit der Steirerinnen und Steirer auf Ablehnung.

Veröffentlicht: 21. August 2018

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