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KPÖ: Land hat Olympia-Plänen bereits Absage erteilt

Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ): „Probleme lösen statt in olympische Fantasien flüchten“

Das Österreichische Olympische Komitee hat sich für eine Unterstützung der Bewerbung von Graz und Schladming zur Abhaltung der Olympischen Winterspiele 2026 ausgesprochen. ÖOC-Präsident Karl Stoss fordert nun ein „klares Bekenntnis“ der steirischen Landesregierung zu den kostspieligen Olympia-Plänen des Grazer Bürgermeisters Nagl.

Selbstverständlich geht es dem ÖOC dabei nicht um ein Lippenbekenntnis, sondern um konkrete finanzielle Zusagen. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler erinnert den ÖOC-Präsidenten daran, dass der Landtag, ausgelöst durch eine Dringliche Anfrage der KPÖ, bereits am 6. Februar über eine mögliche Bewerbung debattiert hat. Finanzlandesrat Lang betonte dabei unmissverständlich, dass eine finanzielle Beteiligung des Landes nicht möglich sei.

Landesrat Lang räumte ein, dass es eine kostenneutrale Bewerbung und Durchführung von Olympischen Spiele nicht geben könne. „Ich sehe nicht den geringsten Spielraum im Landesbudget für eine Beteiligung an den Kosten für Olympische Spiele“, so Finanz- und Sportlandesrat Anton Lang. Dies habe er auch den Bürgermeistern von Schladming und Graz mitgeteilt.

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler wies in ihrer Wortmeldung darauf hin, dass sparsame Olympische Spiele völlig unrealistisch sind. Selbst wenn man Sotschi 2014 (Kosten: mindestens 40 Milliarden Euro) außer Acht lässt: Vancouver 2010 hat 4,5 Milliarden Euro gekostet, Turin 2006 3,6 Milliarden Euro, Nagano 1998 sogar 10,5 Milliarden Euro.

„Die Steiermark steht vor einem gewaltigen Kahlschlag bei den Spitälern. Niemand in der Landesregierung hat Antworten darauf, wie künftig die Pflege finanziert werden soll. In den vergangenen Jahren wurden aus Spargründen zahlreiche Schulen geschlossen, bei der Wohnbeihilfe wurde ebenso gekürzt wie bei Menschen mit Behinderung und sogar bei Obdachlosen. Jene, die sich so sehr für Olympia begeistern, sollten diese Probleme lösen, statt sich in olympische Fantasien zu flüchten“, so die KPÖ-Abgeordnete.

Deshalb sammelt die KPÖ in Graz auch Unterschriften für die Abhaltung einer Volksbefragung über eine mögliche Bewerbung. Olympische Spiele haben in der Vergangenheit immer dazu geführt, dass an den Veranstaltungsorten Mieten und Grundstückspreise stark gestiegen sind. „Die Bevölkerung sieht das vernünftiger und realistischer als jene Politiker, die sich ein Denkmal setzen wollen. Die im Vergleich zu Olympischen Winterspielen bescheidene Ski-WM in Schladming 2013 hat 414 Mio. Euro gekostet. Die Steirerinnen und Steirer haben mit mehreren Sparpaketen teuer dafür bezahlt“, erinnert die KPÖ-Abgeordnete.

23. März 2018