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Grazer Pflegemodell landesweit einführen!

Pflegebedürftige und Land würden gleichermaßen profitieren

Niemand soll gezwungen sein, in ein Pflegeheim zu gehen, nur weil er sich mobile Pflegedienste nicht leisten kann. Das ist der Grundgedanke des neuen Kliententarifmodells der Stadt Graz. Das erfolgreiche Konzept soll auf die gesamte Steiermark ausgedehnt werden, fordert Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KPÖ im steirischen Landtag. Ein Antrag an den Landtag wurde eingebracht.

Viele pflegebedürftige Menschen wären gesundheitlich durchaus in der Lage, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Sie müssen aber in ein Heim, weil die Kosten für Hauskrankenpflege, Pflegeassistenz oder Heimhilfe so hoch sind, dass mit der verbleibenden Pension Miete und Lebensunterhalt nicht mehr bestritten werden können.

Mit dem Grazer Modell ermöglichen wir es pflegebedürftigen Menschen, in der vertrauen Wohnumgebung zu bleiben“, freut sich der Grazer Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ), der das Modell in der Landeshauptstadt eingeführt hat. Den Betroffenen bleibt die Höhe der Mindestpension von 863 Euro erhalten – unabhängig vom Betreuungsausmaß, das sie zuhause in Anspruch nehmen. Dafür sorgen automatische Ausgleichszahlungen der Stadt, die im neuen Kliententarifmodell für die mobile Pflege- und Betreuung und die Hauskrankenpflege vorgesehen sind.

Viele Pensionistinnen und Pensionisten haben ein Leben lang hart gearbeitet und bekommen trotzdem nur eine kleine Pension. Es wäre zutiefst unfair, wenn sie deshalb nicht in ihrem Zuhause bleiben können. Wenn Menschen länger zuhause bleiben können, ist das nicht nur gut für sie, sondern kostet auch weniger. Ein Platz im Pflegeheim ist wesentlich teurer als mobile Dienste.

Auch das in den steirischen Bezirken von Landesrat Drexler umgesetzte Konzept stellt eine Verbesserung dar, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie es in Graz der Fall ist. Die KPÖ drängt deshalb auf eine Ausdehnung auf die gesamte Steiermark.

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler: „Das Land hat viel zu lange auf profitorientierte Heime gesetzt, jetzt fällt der Ausstieg aus dem teuren System schwer. Graz zeigt, dass Verbesserungen möglich sind, ohne dass die Kosten steigen. Sowohl die Pflegebedürftigen als das Land würden von einer raschen Umsetzung profitieren!“

Veröffentlicht: 19. September 2018

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