Höhere KV Abschlüsse müssen her!

Konzerngewinne steigen - Produktivität auch - aber Löhne sinken

Konzerngewinne steigen


Bei der OMV, dem größte Industrie-Unternehmen Österreichs, stieg das bereinigte Betriebsergebnis im ersten Quartal 2021 um 424 Mio auf 870 Mio Euro, so die Wiener Zeitung. Dem Grazer Anlagenbauer Andritz, auch kein Kleiner, haben die Beschäftigten den Konzerngewinn im ersten Quartal von 31,5 auf 62,1 Mio verdoppelt.

Produktivität steigt


Klar, denn die Produktivität ist in den beiden vergangenen Jahren stets über den Schnitt der Eurozone gestiegen, wie der Standard schreibt: "Die Österreicher wurden also produktiver."

Löhne sinken

Nur von ihrer erarbeiteten Produktivitätssteigerung haben die Beschäftigten nicht mal einen Krümel bekommen. Im Gegenteil, die Reallöhne sind im Vorjahr um 0,7 - 0,8 Prozent zurückgegangen. Das Wifo rechnet für heuer mit einem weiteren Lohnrückgang von 0,9 Prozent, und 2022 mit einem weiterer Rückgang von 0,3 Prozent.

Raus auf die Strasse! - Nicht nur am 1. Mai!

Es reicht also nicht, sich in Kollektivverträgen mit zwei Prozent abspeisen zu lassen, wie die Kolleg:innen in der Elektro- oder Papierindustrie, wenn sogar die offizielle Inflationsrate bereits bei 1,9 Prozent, die tatsächliche Kosten für Miete oder Obst aber weit darüber liegen. Die Löhne müssen steigen. Also raus auf die Strasse.

Andritz-Chef Wolfgang Leitner erhält 32,7 Millionen Euro.

Eine andere Sprache verstehen die Unternehmer und ihre Aktionäre nicht! Beispiel: Die Andritz AG verdoppelt heuer die Dividenden-Ausschüttung. Die AktionärInnen zahlen sich 104 Millionen Euro aus. Noch im letzten Jahr nahm der Konzern 28 Millionen Euro an staatlichen Kurzarbeitsgeldern in Anspruch und kündigte 180 MitarbeiterInnen. Das wurde damals mit der schwierigen wirtschaftlichen Situation begründet – die scheint es aber nur für die Beschäftigten zu geben. Größter Aktionär ist der Milliardär Wolfgang Leitner. Er alleine erhält 32,7 Millionen Euro.

Anne Rieger

Veröffentlicht: 1. Mai 2021