Herbert Eichholzer

Architektur und Widerstand

Heimo Halbrainer in den Mitteilungen der Alfred Klahrgesellschaft.

 

Ich will heimkehren – aber nicht um mich zu bescheiden, sondern um mein Können dort einzusetzen, wo ich mein Bestes geben kann, in der die Zukunft bestimmenden Architektur“,1 schrieb der in Wien in Haft sitzende Architekt Her- bert Eichholzer im August 1942 in seiner Verteidigungsschrift „Mein Weg“. In dieser Schrift versuchte er seine Hand- lungsweise, die – wie er selbst anmerkte – „vorerst widersinnig scheinen muss“, seinen Richtern am Volksgerichtshof darzulegen. Dabei berief er sich auf das Buch des ungarischen Architekten und Kunsthistorikers Paul Ligeti (1885– 1941) „Der Weg aus dem Chaos“,2 worin dieser in Anlehnung an Karl Marx und Oswald Spengler eine Deutung des Weltgeschehens aus dem Rhythmus der Kunstentwicklung ableitete.

Eichholzer, der zum Zeitpunkt, als er seine Verteidigungsschrift verfasste, bereits die Anklageschrift des Volksgerichtshofs in Händen hielt, die, wie er in einem Brief an Paulette Gries schrieb, „im wesentlichen dem entspricht, was zu erwarten war“,3 versuchte nun sein poli- tisches und kulturelles Handeln, das er nicht leugnen konnte, der Theorie Ligetis folgend zu erklären. So sei er, wie er aus- führte, in den Dreißigerjahren davon überzeugt gewesen, dass die Menschheit sich „am Vorabend einer Revolution von großer Tragweite“ – des Sozialismus, dem Beginn einer neuen Epoche – befin- de. Dies habe er auch in der Kunst be- stätigt gefunden, die „nicht lügen kann“. Er sei daher auch mit seinem Schaffen als Architekt dem Neuen verbunden ge- wesen. Für ihn war damals auch klar, dass der Nationalsozialismus, „ein letzter reaktionärer Versuch den Durchbruch des Sozialismus zu verhindern“ sei. Da- her sei er 1938 ins Ausland geflohen. Dass er aus der Emigration wieder nach Graz zurückkehrte und sich hier im Wi- derstand gegen den Nationalsozialismus führend betätigte, versuchte Eichholzer damit zu erklären, dass er in der Türkei im Zuge von Diskussionen zur Einsicht gelangt sei, Deutschland und die Sowjet- union stünden „in der gleichen Front“, was er auch durch die Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Abkommens bestätigen gefunden habe. Daher habe er den Beschluss gefasst, in die Heimat zurückzukehren, um „daheim der weite- ren Annäherung der beiden aus verschiedenen Anfängen dem gleichen Ziel zustrebenden Ideologien zu dienen, die mir die beste Gewähr zu bieten schienen, diesen Krieg in einen endgültigen Sieg des geistigen Unterbaus einer neuen Leitwelle zu verwandeln, in den Sieg des Sozialismus; oder konkreter: Anschluss an die fortschrittlichen Kreise im Natio- nalsozialismus zu suchen, sie mit meinen Gedankengängen bekannt zu machen, bei und mit ihnen für eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit Russland einzutre- ten, und auf der anderen Seite der am falschen Platze verharrenden Arbeiter- schaft, in der ich nach wie vor das tragende Element der Zukunft sah, aus ihrer Mentalität heraus zu zeigen, dass dieser Krieg ein revolutionärer Krieg, dass es ihr Krieg sei, dass dies nicht nur den Zeitungen nach, sondern tatsächlich die nunmehrige Auffassung der KP ist und dass der Weltimperialismus und dessen stille Vertreter im Lande selbst nur im gemeinsamen Kampfe mit den fortschrittlichen Elementen des Nationalsozialismus zu schlagen und ein baldiger Friede zu erlangen sei.“

Er habe deshalb in Graz Kontakte zu fortschrittlich denkenden Nationalsozia- listen gesucht, doch aufgrund der Kürze der ihm zur Verfügung stehenden Zeit, diese nicht für sein Vorhaben gewinnen können. Auf der anderen Seite habe er sich mit kommunistischen Kreisen ge- troffen, denen er den Vorschlag unterbreitet habe, „sich mit den fortschritt- lichen Elementen des Nationalsozialis- mus in eine Front zu stellen und diese Parolen zentral über den illegalen Apparat der KPÖ zu leiten“.

Der nationalsozialistische Volks- gerichtshof glaubte ihm diese Argumen- tation nicht und verurteilte ihn zum To- de. Im Folgenden wird der Weg Eich- holzers abseits seiner Versuche, seine Biografie zu verschleiern, nachgezeich- net, wobei neben seiner politischen So- zialisation und dem Widerstand gegen den Austrofaschismus und Nationalsozialismus auch seine kulturpolitischen Aktivitäten in den 1920er und 1930er Jahren vorgestellt werden.4

 

Lehr- und Wanderjahre: Studium und Politik

 

Herbert Eichholzer wurde am 31. Jän- ner 1903 in Graz geboren. Er studierte ab Herbst 1922 an der Technischen Hochschule zunächst bei den älteren, der Heimatschutzarchitektur verpflichteten Professoren wie Franz Drobny oder Leopold Cerny Architektur,5 ehe er ab Herbst 1926 Schüler des Linzer Architekten Julius Schulte6 und des damals jungen Grazer Architekten Friedrich Zotter wurde. Letztendlich entscheidend für Eichholzers Architektur war aber die Auseinanderset- zung mit dem Werk Le Corbusiers und hier vor allem sein Volontariat im Atelier von Le Corbusier 1928/29, wo er bei der Planung des Centrosojus für Moskau mit- wirkte. Anklänge an die Arbeiten von Le Corbusier sind bei einer ganzen Reihe seiner Arbeiten unverkennbar und wurden bereits von der zeitgenössischen Fach- presse wahrgenommen.7

Politisch sei er, wie er beim Volks- gerichtshof-Prozess 1942 selbst angab, nach dem Ersten Weltkrieg national- großdeutsch eingestellt gewesen und habe dem Alldeutschen Verband angehört.8 Doch bereits 1920 trat er aus dem Verband aus und wurde Mitglied der Orga- nisation der „Wandervögel“. Dieser Bund für Jugendwanderungen hatte sich zur Aufgabe gestellt, die Jugend vor den Gefahren der Großstädte zu bewahren und sie in die freie Natur zu führen. Die Verbundenheit mit der Natur, das Wan- dern, Bergsteigen und Schilaufen sollten ihm übrigens zeitlebens wichtig sein. In den Erinnerungen von Zeitzeugen9 ist daher neben Eichholzers Architektur und seiner politischen Haltung immer auch vom Alpinisten, Weltenbummler und Bergsteiger Herbert Eichholzer die Rede. Vor allem seine monatelangen Wande- rungen und Entdeckungsreisen Mitte der 1920er Jahre quer durch Europa, Ägyp- ten, Eritrea und Äthiopien10 sind vielen seiner Zeitgenossen in Erinnerung ge- blieben und dürften im Leben Herbert Eichholzers eine wichtige Zäsur gewe- sen sein. Denn bald nach seiner Rück- kehr aus Äthiopien und noch während seiner Studienzeit erklärte er 1926 seinen Beitritt zur Vereinigung sozialistischer Hochschüler,11 der Studentengruppe der Sozialdemokratischen Partei. Diese gehörte – wie schon die Eigenbezeich- nung sozialistisch deutlich macht – zum linken Flügel innerhalb der steirischen Sozialdemokratie. Auch hier waren ne- ben der politischen Schulung die ge- meinsamen Wanderungen und Schiurlaube von zentraler Bedeutung.12 Einer seiner engsten Freunde, der nachmalige stellvertretende Chefredakteur der sozi- aldemokratischen Tageszeitung Arbei- terwille, Kurt Neumann,13 sollte in seinem Roman „Gefangen zwischen zwei Kriegen“ einen solchen Ausflug schildern, wobei der Protagonist des Romans, der Architekt Peter Wendel, unschwer als Herbert Eichholzer zu erkennen ist.14

Eichholzers politisches Engagement in den Reihen der Sozialdemokratie setzte zu einem Zeitpunkt ein, als sich das in- nenpolitische Klima zunehmend zu radikalisieren begann und Zusammenstöße zwischen den politischen Lagern – den Linken (Sozialdemokraten und Kommu- nisten) und den Rechten (Heimwehr, Nationalsozialisten) – zunahmen. In die- ser sich verschärfenden Situation schlug sich Eichholzer auf die Seite der Linken, deren Kristallisationspunkt in Graz ab 1931 die Jungfront war, in der alle zwanzig- bis dreißigjährigen sozialdemokratischen Parteimitglieder erfasst wurden und zu deren Führern Eichholzers Jugendfreund Otto Fischer und dessen Bruder Ernst zählten. Im Jahre 1932 trat Eichholzer zudem dem Republikani- schen Schutzbund, der sozialdemokrati- schen Wehrorganisation, bei.

Inwieweit Herbert Eichholzer innerhalb der Jungfront aktiv war, darüber gibt es keine Angaben. Sicher ist, dass die „Jungfront“ sich immer mehr radikalisierte und für viele innerhalb der Sozialdemokratie ein Forum wurde, das von der Parteiführung ein offensiveres Vorgehen gegenüber der Heimwehr und den Nationalsozialisten forderte.

 

Widerstand und kulturpolitische Aktivitäten im Austrofaschismus

 

Während Anfang des Jahres 1933 Adolf Hitler in Deutschland Reichskanz- ler wurde, kam es in Österreich zu einer Parallelaktion, wobei die Regierung Engelbert Dollfuß am 4. März 1933 einen Formfehler bei der Beendigung der Nationalratssitzung zum Anlass nahm, zukünftig ohne Parlament, das ausge- schaltet wurde, zu regieren. Scheibchen- weise wurden in den folgenden Monaten demokratische Rechte beseitigt. So folg- ten der Ausschaltung des Parlaments das Verbot des Republikanischen Schutzbun- des, die Einführung der Pressezensur, die Einschränkung des öffentlichen Ver- sammlungsrechts und der Demonstrati- onsfreiheit sowie im Mai 1933 die Aus- schaltung des Verfassungsgerichtshofes und das Verbot der Kommunistischen Partei. Diese zunehmende Faschisierung Österreichs, gegen die die sozialdemokra- tische Parteiführung nichts unternahm, führte dazu, dass die innerparteiliche Opposition, die Jungfront, den defensiven Kurs der Parteiführung immer schärfer kritisierte und im Jänner 1934 zum Kampf gegen den Faschismus aufrief.15

Einen Monat später, am 12. Februar 1934, war es so weit. In Linz hatte sich der lokale Schutzbundkommandant einer Waffensuche widersetzt und so den Aus- löser für jene Ereignisse gegeben, die als „Februarkämpfe“ bekannt sind. Nach- dem man in Graz von den Kämpfen erfahren hatte, verfasste Kurt Neumann um die Mittagszeit die letzte Ausgabe des Arbeiterwillen mit dem Aufruf:

„Alarm. Alles heraus zum Endkampf gegen den Faschismus! Generalstreik in ganz Österreich ausgerufen!“16

Herbert Eichholzer war als Mitglied des zwar offiziell am 31. März 1933 ver botenen aber dennoch weiterbestehenden Republikanischen Schutzbundes an den Kämpfen beteiligt, weshalb er in der Folge verhaftet und in das landesgerichtliche Gefangenenhaus eingeliefert wur- de.17 Ende März 1934 wurde Eichholzer wieder aus der Haft entlassen und dürfte – wie viele andere Sozialdemokraten – sich der seit einem Jahr illegalen Kommunistischen Partei angeschlossen bzw. mit ihr sympathisiert haben.18

Während über eine parteipolitische Betätigung Eichholzers bis 1938 keine Informationen vorliegen, findet man in dieser Zeit Eichholzer, neben seiner Tätigkeit als Architekt, als „Spiritus rec- tor in einem Künstlerkollektiv“19 – wie es der Sekretär der Grazer „Sezession“, Gustav Scheiger, in einem Nachruf auf Eichholzer formuliert hatte. So wurde er 1935 Vizepräsident der „Sezession“, der er selbst seit 1932 angehörte und für die er 1935/36 federführend am Projekt „Kunst im Straßenbild“ mitwirkte. Eich- holzer war seit 1934 bei allen Ausstel- lungen der Sezession mit Entwürfen und realisierten Arbeiten vertreten, was ne- ben Begeisterung auch auf massive Ab- lehnung stieß. Vor allem nachdem 1936 der Ruf nach „Heimatverbundenheit“ in der Kunst immer lauter geworden war, wurden seine Arbeiten in den Medien als „bolschewistisch“, „volksfremd“ und „nicht bodenständig“ denunziert. Insbe- sondere der Kunstreferent des Grazer Volksblattes, Leo Bokh, tat sich hierbei hervor, wenn er zur „Säuberung der Kunsttempel von entarteter Kunst“ auf- rief und Eichholzers Haus am Rosenhain als „fragwürdige Behausung“ bezeichne- te, gegen die die Behörden energisch ein- schreiten sollten, denn sie hätte „in einem katholischen und deutschen Öster- reich keine Berechtigung mehr“.20

Widerstände gegen Eichholzer gab es aber auch innerhalb der Sezession. Vor allem in den letzten Monaten vor dem „Anschluss“ 1938 kam es zwischen Eichholzer und den nationalsozialistischen Parteigängern der Sezession vermehrt zu gegenseitigen Untergriffen und Ehrenbeleidigungen.21

Herbert Eichholzer gehörte 1935 auch zu den Proponenten eines Vereins, der sich Grazer Stadtklub nannte und viel- fach als marxistischer Verein im Umfeld der „Sezession“ genannt wird.22 Da – wie es in den Behördenakten heißt – ge- gen Eichholzer wiederholt wegen staats- feindlicher Tätigkeit vorgegangen wurde – der einzige Hinweis in diesen Jahren, dass er in der sog. Kommunistenevidenz geführt wurde –, gestattete die Vereins- behörde die Gründung des Vereins vor- erst nicht. Erst nachdem Eichholzer sich aus dem Verein zurückzog, konnte dieser im Februar 1936 seine Tätigkeit aufneh- men.23 Auch nach dem Verbot und der Auflösung des Vereins nach der natio- nalsozialistischen Machtübernahme tra- fen sich einzelne Mitglieder weiter im Haus Feuerlöscher in Prenning, wo seit Mitte der 1930er Jahre ein Treffpunkt von oppositionellen Grazer Intellektuel- len, Künstlerinnen und Künstler war, oder in der von Eichholzer errichteten Villa Leskoschek in Graz. Beide Häuser waren während der NS-Zeit auch „illega- le Briefkästen“, über die die Auslands- organisation der KPÖ mit der Leitung in Graz korrespondierte.24

1937/38 spielte Eichholzer auch beim Zustandekommen der ersten und einzi- gen Vorkriegsausgabe der Kunstzeit- schrift PLAN eine ganz wesentliche Rol- le. Nachdem Eichholzer im Sommer 1937 über den steirischen Maler Rudolf Pointner den Schriftsteller Otto Basil kennen gelernt hatte, der ihn zur Mitar- beit am PLAN einlud, beschaffte Eich- holzer mehr als ein Drittel des benötigten Geldes für die Zeitschrift, in der neben den beiden auch noch Rudolf Geist, Theodor Kramer, Fritz Janeba, Carl Rabus, Carl Zahraddnik, Anna Mahler, Franz Schacherl, Lois Pregartbauer, Rudolf Pointner und Axl Leskoschek mitwirkten. Diese Zeitschrift kämpfte – wie es im Heft heißt – „für die Freiheit und Unantastbarkeit der Kunst. Wir sind ohne Einschränkung und unbedingt für eine freizügige und fortschrittliche Kunst- und Kulturbetrachtung. Den schöpferischen Geist reglementieren, ihn gleichschalten und einexerzieren, heißt ihn töten. Ein solches Beginnen halten wir für ebenso läppisch wie gefährlich.“

 

Zudem wolle man die Kunst, die heute „im Fiktiv-Experimentellen, […] in einer nicht unverschuldeten Isolierung“ lebt, „aus dieser Isolierung“ befreien. „Sie wieder einzuordnen in den Bereich des gesamtgesellschaftlichen Geschehens und Fluktuierens, auch dieser Aufgabe wollen diese Blätter dienen.“25 Nach dem Erscheinen des ersten Heftes kam es im Februar 1938 zu einem heftigen Streit zwischen den Wienern und den Gra- zern;26 zum einen über die enttäuschende Aufmachung und die Druckqualität des Heftes, was Eichholzer zur Forderung veranlasste, beim nächsten Heft müssten sämtliche Druckvorlagen den Steirern vorgelegt werden, was wiederum die Wiener als Provokation empfanden. Zum anderen waren Eichholzer und Neumann mit der von Basil angestrebten Zielrich- tung der Zeitschrift nicht einverstanden:

„Ein Heftchen aggressiver, dem Bürger ins Gesicht speiender Kunst, das sich ge- gen 99 Prozent der österreichischen und der Menschheit überhaupt richtet, ist zweifellos nicht das, was wir uns unter dem Plan vorgestellt haben.“27 Dieser re- daktionsinterne Richtungsstreit zwischen den Wienern und den Grazern konnte nicht mehr ausgetragen werden, da einen Monat später deutsche Truppen in Öster- reich einmarschierten und mehrere Mit- glieder des PLAN-Kollektivs das Land fluchtartig verließen.28

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Nachdem Bundeskanzler Kurt Schuschnigg am 12. Februar 1938 das Berchtesgadener Abkommen unterzeich- net hatte, versuchte er mit der Parole „Bis in den Tod rot-weiß-rot“ gegenüber Deutschland Einigkeit zu demonstrieren, die er zudem mit einer für den 13. März 1938 geplanten Volksbefragung „für ein freies und deutsches, unabhängiges und soziales, für ein christliches und einiges Österreich“ untermauern wollte. Obwohl seit 1934 verboten, riefen die illegalen Arbeiterparteien (Revolutionä- re Sozialisten und Kommunisten), die in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft (SAG) eine legale Plattform gefunden hatten, die „Arbeiter und Angestellten“ auf, bei dieser Abstimmung mit JA für ein „freies, unabhängiges und soziales Österreich“ zu stimmen.

Herbert Eichholzer wurde innerhalb der SAG aktiv und verteilte noch am 11. März Flugblätter für die geplante Volksbefragung,29 zu der es durch den Einmarsch deutscher Truppen nicht mehr kam. Gemeinsam mit dem Leiter  der SAG, Franz Nemschak, und dem Künstler Axl Leskoschek floh Eichhol- zer am 13. März nach Triest und von dort weiter nach Paris. In Paris, wo er den Decknamen „Karl Hase“ führte, wurde er innerhalb der „Vereinigung öster- reichischer Emigranten“ aktiv. Im November 1938 folgte er einem Ruf des Architekten Clemens Holzmeister in die Türkei, wo er bei der Planung des Regie- rungsviertels in Ankara mitwirkte bzw. ein Projekt für den Aufbau eines Frem- denverkehrszentrums in Bursa entwarf.30 Hier kam es auch zu einem Treffen, das für das weitere Schicksal von mehreren Architekten entscheidend sein sollte, wie die Architektin Margarete Schütte-Lihotz- ky berichtete: „Im November 1938 er- schien bei uns in der Akademie ein char- manter junger Mann, ein österreichischer Architekt. Er kenne mich dem Namen nach, komme aus Paris und arbeite bei Professor Clemens Holzmeister in Tara- bya, einem Villenvorort am Bosporus. Das war meine erste Begegnung mit Her- bert Eichholzer, der die Auslandsgruppe der KPÖ in der Türkei aufbaute, die für den Widerstand in Österreich und seine Verbindung mit der Auslandsleitung von Bedeutung werden sollte.“31

Eine politische Weichenstellung für den Widerstand im Exil und in Öster- reich stellte der Abschluss des deutsch- sowjetischen Paktes im August 1939 dar.32 Während führende Funktionäre der KPÖ auf Grund der Auswirkungen des Paktes den Sitz der Leitung in Paris aufgeben mussten, wurde Istanbul immer mehr zur Drehscheibe kommunis- tischer Funktionäre und Gegner des NS- Regimes. Bei Eichholzer trafen sich neben den Vertretern des Auslandsappa- rats der KPÖ Erwin Zucker („Schil- ling“), Karl Zwifelhofer („Bertl“) und Hermann Köhler („Konrad“) auch der aus Graz geflohene ehemalige Sozial- minister in der Regierung Schuschnigg und nach dem „Anschluss“ 1938 abge- setzte Rektor der Universität Graz Josef Dobretsberger33 und der ebenfalls in die Türkei emigrierte Prenninger Fabrikant Herbert Feuerlöscher.34

Als 1939 durch verschiedene Verhaf- tungswellen in Österreich die Kontakte zwischen der mittlerweile im Moskauer Exil befindlichen Führung der KPÖ und den Widerstandsgruppen im Land abge- brochen wurden, fuhren im Frühjahr 1940 zunächst Herbert Eichholzer und Ines Viktoria Mayer nach Österreich. Im Dezember folgte ihnen auch noch Mar- garete Schütte-Lihotzky.35 Um seine Rückkehr nach Graz zu ermöglichen, trat  Herbert Eichholzer an seinen Bruder her- an, der daraufhin beim steirischen Gau- leiter Sigfried Uiberreither vorsprach. Anschließend schrieb er einen Brief an die Gestapo nach Graz, in dem er auf die Vorsprache seines Bruders hinwies und ein Gesuch um die Rückreise-Erlaubnis stellte.36 Nachdem Eichholzer von der Gestapo Graz die Zusage erhalten hatte, dass von einer Verfolgung gegen ihn ab- gesehen werde, wenn er sich loyal ge- genüber dem Staate verhalte, reiste er Mitte März 1940 von Ankara ab. Über Sofia fuhr er nach Bukarest, wo er, wie er vor Gericht angab, die letzten Schwie- rigkeiten betreffend seiner Rückkehr nach Graz zu beheben versuchte, in Wirklichkeit aber Therese Ungar, die er als Funktionärin des Auslandsapparats der KPÖ aus Paris kannte, traf. Diese brachte ihn mit dem führenden Funk- tionär Erwin Puschmann („Gerber“) zu- sammen, der sich ebenfalls auf dem Weg nach Österreich befand, um von Bratis- lava (Pressburg) aus die Leitung der In- landsorganisation der KPÖ zu überneh- men. Über Belgrad, wo Eichholzer sich nochmals mit Puschmann, Willi Frank („Harald“) und Ines Viktoria Maier traf und wo sie die von der KPÖ Führung in Moskau übermittelte „Stellungnahme der KPÖ zum Krieg“ und die zukünftige illegale Arbeit („Direktiven“) erörterten, gelangte er nach Zagreb. Hier besprach Eichholzer mit Julius Kornweitz („Bob- by“)37 und Willi Frank die konkreten Aufgaben in Österreich. Demnach sollte Eichholzer „a) von Klagenfurt einen ille- galen Grenzverkehr nach Agram über die Anschrift eines Studenten der Tech- nischen Hochschule einrichten, b) in Graz die kommunistische Organisation ermitteln oder aufbauen und die Verbin- dung zwischen dieser Organisation und dem Auslandsapparat herstellen, c) die in Wien bestehenden einzelnen selbständi- gen Gruppen zu einer einheitlichen Organisation zusammenfassen.“38

Nachdem Herbert Eichholzer Ende April 1940 nach Graz zurückgekehrt war, wurde er von der Gestapo einver- nommen. Dabei gab er – wie bereits vor seiner Abreise in Ankara – die Versiche- rung ab, „sich von jetzt ab nur noch im Sinne des Nationalsozialismus politisch zu betätigen.“39 Er gab sich, wie ein Schnellbrief der Gestapo Wien am 14. März 1941 über die ersten Ermittlungen betreffend der „Aktion gegen die KPÖ“ festhielt, „den Anschein eines staatstreuen und dem Nationalsozialis- mus sympathisierend gegenüberstehen- den deutschen Reichsangehörigen“, der„tatsächlich aber an dem Aufbau einer einheitlichen kommunistischen Organi- sation im Gebiete der Ostmark mit- gearbeitet“ hat.40

In Graz traf Eichholzer den Schauspieler und Regisseur Karl Drews,41 den Eichholzer schon seit seiner Schulzeit kannte. Von ihm erhielt Eichholzer einen ersten Überblick über den kommunistischen Widerstand bzw. die Verhaftungen in der Steiermark. Während nach Eich- holzers Rückkehr die Leitung um Drews, Josef Neuhold, Anton Kröpfl und Dr. Franz Weiß Kontakte in das weststeiri- sche Kohlenrevier, in das obersteirische Industriegebiet zwischen Knittelfeld und Fohnsdorf und in Umgebungsgemeinden von Graz auf- und ausbauten, knüpfte Eichholzer Kontakte nach Wien und weiter nach Bratislava (Preßburg) zur zentralen Leitung der KPÖ um Pusch- mann. Zudem meldete er sich im Herbst 1940 freiwillig zur Wehrmacht, um auch hier politisch aktiv werden zu können.42

Neben dem sukzessiven Aufbau der kommunistischen Widerstandsgruppe und der Vernetzung der ganzen steiri- schen Industriebezirke, verfasste und vervielfältigte die Gruppe zahlreiche Flugblätter, die sie gemeinsam mit der vom Grazer Lehrer und Schriftsteller Richard Zach herausgegebenen illegalen Zeitung Der Rote Stoßtrupp an die ein- zelnen Zellen weiterleiteten. In einem Flugblatt berichteten sie detailliert über die NS-Euthanasie „Am Feldhof“ in Graz bzw. „Am Steinhof“ in Wien, wo von den 6.000 Patienten bereits 4.000 ins

„Altreich“ transportiert und ermordet worden seien.43 Dabei sei – wie es im Flugblatt heißt, „als Todesursache Lun- genentzündung, Blinddarm- oder Man- delentzündung udgl. angegeben worden. Eine Mutter, deren Tochter auch von Steinhof abtransportiert worden war, wurde benachrichtigt, dass ihre Tochter an Mandelentzündung gestorben sei. Und erhielt gleich die Urne mit der Asche zugestellt. Die Mutter schrieb zurück, dass dies unmöglich ist, da ihrer Tochter schon als Kind die Mandeln her- ausgeschnitten wurden. Antwort erhielt sie keine, wohl aber dafür eine zweite Urne. [...] Dasselbe erfahren wir von Feldhof in Graz. Nur soll es dort noch nicht dieses große Ausmaß wie in Wien erreicht haben.“ Das Flugblatt schließt mit den Worten: „Kein anständiger Mensch kann mehr in dieser Partei bleiben, die kaltblütig und überlegt kranke und alte Menschen mordet.“44

Durch den Spitzel Kurt Koppel, der als Vertreter von Erwin Puschmann alle Kontakte der Gestapo verraten hatte, wurden Anfang Februar 1941 über 300 Personen festgenommen, unter ihnen auch Herbert Eichholzer.45 Unmittelbar nach seiner Verhaftung setzten die Bemühungen ein, Herbert Eichholzer vor der Verfolgung durch den Volksgerichts- hof zu bewahren. So sprach sein Bruder bereits am 9. März 1941 beim Gauleiter der Steiermark, Sigfried Uiberreither, vor, der in einem Antwortschreiben meinte: „Ich verhehle Ihnen nicht, dass mir der Fall Herbert Eichholzer auch menschlich eine große Enttäuschung ist, weil ich ihn – an seine Beteuerungen glaubend – für eine berufliche Betätigung in Graz in Aussicht genommen habe.“46

Beim Volksgerichtshofprozess, der am 9. September 1942 in Wien stattfand, argumentierte Eichholzer wie er es in seiner Verteidigungsschrift „Mein Weg“ geschrieben hatte. Er stritt alles ab, was ihm nicht bewiesen werden konnte. So meinte er, seine Tätigkeit in Paris habe mit Kommunismus nichts zu tun gehabt, der Besuch der kommunistischen Funk- tionäre in Istanbul sei ohne sein Zutun geschehen, offenbar habe Neumann ihnen seine Adresse bekannt gegeben und so weiter. Die Tatsache, dass er nach Graz bzw. Wien zurückgekommen und mit Gruppen der KPÖ in Verbindung ge- treten war, konnte er nicht leugnen, wes- halb er sich – wie auch schon Karl Drews in seinem Prozess im Juli 1942 – dahingehend verantwortete, dass er Kommunisten und Nationalsozialisten zusammenführen wollte.

Das Urteil lautete gleich wie bei über 20 vor ihm bereits Verurteilten der um Karl Drews aufgebauten Widerstands- gruppe in der Steiermark. Im Urteil heißt es unter anderem, er habe sich beim Auf- bau der illegalen KPÖ in der „Ostmark“ in besonders bedeutsamer Weise einge- setzt und indem er kommunistische Schriften weitergegeben habe, auf die Beeinflussung der Massen durch Ver- breitung dieser Schriften abgezielt. Als besonders verwerflich wurde ihm vorge- worfen, dass er in Wehrmachtsuniform an kommunistischen Besprechungen teil- genommen habe: „Er hat damit den ge- meinsten Verrat verübt, den er als Soldat begehen konnte. Denn er hat nicht nur das dem Führer durch seinen Fahneneid gegebene Treueversprechen gewissenlos gebrochen, sondern darüber hinaus, ob- wohl er als Soldat der Wehrmacht die oberste Pflicht hatte, jeden Schaden vom deutschen Volke fernzuhalten, sein Volk durch seine kommunistische Wühlarbeit in größte Gefahr bringen wollen. […] Wer sich in so schwerer Weise an sei- nem Volke vergeht, der hat sein Leben verwirkt, für den kann es, damit das Volk wirksam gegen ihn geschützt wird, nur die Todesstrafe als angemessene Sühne geben. Der Angeklagte war des- halb zum Tode zu verurteilen.“47

Nachdem das Gnadengesuch, das sein Verteidiger am 17. September 1942 eingebracht hatte, abgelehnt worden war, wurde Herbert Eichholzer am 7. Jänner 1943 in Wien hingerichtet.

Anmerkungen:

1/ Herbert Eichholzer: Mein Weg. [Maschin- schriftliches Typoskript, 33 Seiten mit 19 Seiten Anhang.] Die folgenden Zitate stammen aus dieser Schrift, die keine Paginierung aufweist. 2/ Paul Ligeti: Der Weg aus dem Chaos. Eine Deutung des Weltgeschehens aus dem Rhyth- mus der Kunstentwicklung. München 1931.

3/ Sammlung Heimo Halbrainer, Kopie des Briefes von Herbert Eichholzer an Paulette Griss, Wien, 7.6.1942.

4/ Ausführlich zu seiner Biografie und seinem Werk siehe: Antje Senarclens de Grancy/Heimo Halbrainer (Hg.): „Totes Leben gibt es nicht.“ Herbert Eichholzer 1903–1943. Architektur – Kunst – Politik. Wien, New York 2004; Heimo Halbrainer (Hg.): Architektur und Widerstand. Herbert Eichholzer 1903–1943. Katalog zur Ausstellung, Graz 7.1.–22.2.1998, Graz 1998. 5/ Antje Senarclens de Grancy: „Moderner Stil“ und „Heimisches Bauen“. Architekturreform in Graz um 1900. Wien, Köln, Weimar 2001,

S. 188ff.; Dietrich Ecker: Der Architekt Herbert Eichholzer (1903–1943). Dissertation Univer- sität Graz 1984, S. 14f.

6/ Hans Arndt/Paul Theer (Hg.): Julius Schulte und seine Schüler. Linz 1933.

7/ Robert Graf: Die Rosenbergsiedlung, in: Bau- Wohn- und Kunstberatung, 5. Jg. (1936), Nr. 7/8, S. 6.

8/ Bundesarchiv Berlin, R 3017/26246, VGH- Urteil gegen Herbert Eichholzer, 7 J 257/41 v. 9.9.1942.

9/ Gustav Scheiger: Ist der Architekt Herbert Eichholzer vergessen?, in: Tagebuch, 3.11.1956; Florian [d.i. Herbert Feuerlöscher]: Herbert Eichholzer, in: Wahrheit, 17.4.1955; Gespräch von Heimo Halbrainer mit Bruno Furch, 23.12.1997.

10/ Herbert Eichholzer: Abessinische Reise 1925/26, hg. und eingeleitet von Heimo Halb- rainer und Gabriele Anderl, Graz 2004.

11/ Hans-Peter Weingand/Werner Winkler: Diese Welt muß unser sein. Die sozialistischen Studierenden in Graz 1919–1991. Graz 1992.

12/ Ebd., S. 38; Arbeiterwille, 23.10.1928.

13/ Heimo Halbrainer: Kurt Neumann. Ein vergessener Kämpfer um die Volksfront in Österreich 1937/38, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 23. Jg. (2016), Nr. 1, S. 21–24.

14/ Kurt Neumann: Zwischen zwei Kriegen, hg. und eingeleitet von Heimo Halbrainer und Christian Teissl. Graz 2012.

15/ Der Rote Arbeiter. Organ der Linken in der Sozialdemokratie für Steiermark und Oberösterreich, 2. Jg., Nr.1, Jänner 1934.

16/ Arbeiterwille, 12.2.1934.

17/ Bruno Furch: Rudi Schriebl, in: ders.: Allen Gewalten zum Trotz. 35 Erzählungen über Ge- nossen, Kameraden und Freunde aus acht

Jahrzehnten. Wien 1993, S. 107–124, hier S. 116.

18/ Florian: Herbert Eichholzer, in: Wahrheit, 17.4.1955.

19/ Gustav Scheiger: Ist der Architekt Herbert Eichholzer vergessen?, in: Tagebuch, 3.11.1956. 20/ Leo Bokh: Epilog zur Sezessionsausstellung 1937, in: Grazer Volksblatt, 10.11.1937.

21/ Archiv der Neuen Galerie, Sezessions- archiv: Protokolle der 145. bis 149. Sitzung.

22/ Kurt Wimmer: Damals, 1938. Grazer Zeit- genossen erinnern sich. Graz 1988, S. 126. Zudem hatte der Verein die gleiche Adresse (Paradeisgasse 3) wie das Büro des Sekretärs der Sezession, Gustav Scheiger.

23/ Steiermärkisches Landesarchiv, SD IV-Ver. De 21/1953. Der „Grazer Stadtklub“ wurde 1947 als „Demokratischer Klub“ neu gegründet.

24/ Heimo Halbrainer: „Postanschrift Villa Les- koschek in Graz“ – Das Haus als Treffpunkt des politischen und kulturellen Widerstands, in: ders./Eva Klein/Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstraße 24 – Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Graz 2016, S. 97–135.

25/ PLAN, Nr. 1, Jänner 1938.

26/ Basil verwehrte sich gegen die Lagerbildung

„Grazer“ und „Wiener“, die aber de facto bestan- den hat. Sammlung Heimo Halbrainer, Brief von Otto Basil an Herbert Eichholzer, 28.10.1937. 27/ Brief von Kurt Neumann an Herbert Eich- holzer, 1.2.1938.

28/ Basil gibt in einem Bericht 1969 an, dass 1938 sogar noch zwei Hefte erschienen seien, das dritte allerdings sei bereits von der Gestapo beschlagnahmt worden. Otto Basil, Typoskript, Wien 1969. Basil irrt sich hier, denn der PLAN war eine Zweimonatsschrift. Die erste Ausgabe erschien erst Ende Jänner 1938. Daher konnte eine zweite Ausgabe unmöglich vor dem „Anschluss“ im März 1938 erscheinen.

29/ Gespräch von Heimo Halbrainer mit Elfriede Neuhold-Geschwinder, 1.4.1996.

30/ Clemens Holzmeister/Herbert Eichholzer: Organisationsplan für den Aufbau eines Frem- denverkehrszentrums in Bursa im Uludagmas- siv, 7.8.1939. Sammlung Heimo Halbrainer.

31/ Margarete Schütte-Lihotzky: Erinnerungen aus dem Widerstand. Das kämpferische Leben einer Architektin von 1938–1945. Wien 1994, S. 36ff.

32/ Helmut Konrad: Widerstand an Donau und Moldau. KPÖ und KPČ zur Zeit des Hitler- Stalin-Paktes. Wien, München, Zürich 1978.

33/ Peter Autengruber: Univ.-Prof. Dr. Josef Dobretsberger – Vom Bundesminister für sozia- le Verwaltung zum Obmann der Demokrati- schen Union, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Jahrbuch 1996, S. 172–203.

34/ Über seine Tätigkeit in der Türkei siehe u.a. Peter Pirker: Subversion deutscher Herrschaft. Der britische Kriegsgeheimdienst SOE und Österreich. Göttingen 2012 (Zeitgeschichte im Kontext, Bd. 6), S. 148–151.

35/ Bundesarchiv Berlin, R 3017/24826, VGH- Urteil gegen Erwin Puschmann, Margarete Schütte u.a., 7 J 181/42 v. 22.9.1942.

36/ Brief von Herbert Eichholzer an die Geheime Staatspolizei Graz, 1.11.1939.

37/ Hans Schafranek: Julius Kornweitz und Leo Gabler – Auslandsemissäre der KPÖ im Visier der Gestapo, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Jahrbuch 2011. Politische Verfolgung im Lichte von Biographien, Wien 2011, S. 185–208.

38/ Bundesarchiv Berlin, R 3017/26246, ORA beim VGH, Anklageschrift gegen Herbert Eich- holzer, 7 J 257/41 v. 4.5.1942, S. 13.

39/ VGH-Urteil gegen Herbert Eichholzer, 7 J 257/41 v. 9.9.1942, S. 7.

40/ Bundesarchiv Berlin, R 3017/26246, Schnellbrief der Gestapo Wien an den Ober- reichskriegsanwalt in Berlin, 14.3.1941.

41/ Heimo Halbrainer: Karl Drews. Schauspie- ler, Regisseur und Widerstandskämpfer, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 23. Jg. (2016), Nr. 4, S. 26–29.

42/ Dies geht aus der Korrespondenz von Her- bert Eichholzer mit Anna Feuerlöscher hervor. Auch Margarete Schütte-Lihotzky (S. 107) und der Redakteur des Neuen Wiener Tagblattes Milan Dubrovic meinen, er habe sich freiwillig zur Wehrmacht gemeldet, um dort politisch für die KPÖ zu arbeiten. Vgl. Heimo Halbrainer: der Kunst zur Politik“ – Herbert Eichholzer und der Widerstand gegen den Nationalsozialis- mus, in: Heimo Halbrainer (Hg.): Architektur und Widerstand. Herbert Eichholzer 1903– 1943. Katalog zur Ausstellung, Graz 1998,

S. 60–81; Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Wien, Hamburg 1985, S. 268.

43/ Heimo Halbrainer: „Dasselbe erfahren wir vom Feldhof in Graz“ – Der Massenmord an kranken, behinderten und alten Menschen und der Widerstand gegen die Euthanasie in Graz, in: Wolfgang Freidl/Werner Sauer (Hg.): NS-Wissenschaft als Vernichtungsinstrument. Rassenhygiene, Zwangssterilisation, Menschenversuche und NS-Euthanasie in der Steiermark. Wien 2004, S. 335–344.

44/ Das Flugblatt „Nazikultur“ ist eine Beilage zu: Bundesarchiv Berlin, R 3017/23414, ORA beim VGH, Anklageschrift gegen Gertrude Heinzel, 7 J 276/42 v. 25.8.1942.

45/ Heimo Halbrainer: Widerstand und Verrat – Die Unterwanderung des steirischen Wider- stands durch V-Leute der Gestapo, in: Margit Franz u.a. (Hg.): Mapping contemporary history. Zeitgeschichten im Diskurs. Wien, Köln, Weimar 2008, S. 321–349.

46/ Sammlung Heimo Halbrainer, Kopie des Briefs von Sigfried Uiberreither an Dr. Alfred Eichholzer, 14.3.1941.

47/ VGH-Urteil gegen Herbert Eichholzer, 7 J 257/41 v. 9.9.1942.

9. August 2017