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Hanne Leber 1942–2019

Wir trauern um unsere Genossin Hannelore Leber. Sie ist am 3. Jänner 2019 im 77. Lebensjahr von uns gegangen.

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Geboren wurde sie als letztes von fünf Kindern am 3. September 1942. Ihr Vater Franz Hertl war Dienststellenleiter einer Straßen- und Brückenbausektion. Ihre Mutter Maria war Näherin. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Franz Hertel zur deutschen Wehrmacht eingezogen und war in Slowenien stationiert. Dort pflegte er regen Kontakt zu den slowenischen PartisanInnen.

Wohnhaft in der Südtiroler Siedlung in Graz musste Mutter Maria alle fünf Kinder mit Näharbeiten durchbringen. Daher kam auch Hannes Talent und ihre Liebe zum Nähen. Neben der Schule verbrachte Hanne viel Zeit bei der Kindertanzgruppe im Trachtenverein und bei den Heimstunden von Kinderland.

Ebenfalls hat sie gerne gelesen und war auch an Kultur, wie Kabaretts und Konzerten interessiert. Große Freude bereitete Hanne das Schwimmen und nach der Befreiung das Reisen, wobei sie ihre weiteste Reise in die damalige Sowjetunion führte.

Nach Abschluss der Schule hat sie in der Strickfabrik gearbeitet. Als Jugendliche hat sie sich auch politisch engagiert und war in der Freien Österreichischen Jugend (FÖJ), der Vorgängerin der heutigen KJÖ, sowie bei verschiedenen Demonstrationen aktiv.

Mit 17 Jahren lernte Hanne ihren späteren Mann Günther kennen, der im Puchwerk Auto- und Flugzeugtapezierer gelernt hat. Geheiratet haben die beiden am 30. Juni 1966. Im Laufe ihrer Ehe bekamen die beiden drei Kinder, die Töchter Susi und Karin, sowie Sohn Bernd. Neben der Erziehung der Kinder hat sie in der ersten Zeit die Hausmeistertätigkeit in ihrem Wohnhaus ausgeführt, bis sie 1970 eine Wohnung in der Straßganger Straße bezogen, in welcher Hanne bis zuletzt mit Günther gelebt hat. Später kamen zwei Enkelkinder, Jasmin und Gerd, hinzu. Um diese kümmerte sie sich ebenso fürsorglich, wie sie sich um ihre Kinder gekümmert hatte. Auch ihrer Urenkelin Elena war sie eine liebevolle Urli.

Ende der 1950er Jahre sind Hanne und Günther der KPÖ beigetreten. Dort waren sie mit vielen anderen in der Ortsgruppe von Kinderland Wetzelsdorf tätig und organisierten Heimstunden, Ostereiersuchen, Faschingsbälle, Weihnachtsfeiern, Wanderungen und vieles andere. Generell hat sich Hanne immer für die Anliegen von Kindern, auch auf kommunalpolitischer Ebene, stark gemacht. Sie arbeitete ebenfalls im Büro und als Köchin von Kinderland in St. Radegund und war im Grazer Bezirk und in der Landesleitung tätig.

Ebenso engagierte sie sich in der Friedensbewegung. Als legendär bekannt waren ihre Mehlspeisen und Kekse, welche sie für diverse KPÖ und Kinderland Veranstaltungen gebacken hat. Hanne war immer eine bescheidene Frau und gab ihr Geld für andere, wenn nötig und war glücklich, wenn andere glücklich waren. Die Menschen nahm sie so wie sie waren und sah stets das Gute in ihnen. Sie hatte überdies einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Als sie erkrankte und viel Zeit im Spital verbringen musste, war sie eine Kämpfernatur und versuchte die Dinge positiv zu sehen. Auch im Pflegeheim war Hanne nicht untätig. So hat sie sich auch dort für manche Menschen verantwortlich gefühlt und dafür gesorgt, dass ihre Freunde gut versorgt waren. In ihren letzten Stunden war ihre Familie bei Hanne und hat sie auf ihrem letzten Weg begleitet.

Veröffentlicht: 28. März 2019

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