Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Gratkorn ist kein Einzelfall

KPÖ steht hinter den Menschen, die sich gegen Gebührenerhöhungen und Ausverkauf wehren

Martinas Favourite.jpg

Probleme, gegen die die KPÖ in Graz und der Steiermark schon seit Jahren kämpft, erfahren in Gratkorn einen weiteren unglücklichen Höhepunkt. Die 10.000-Einwohner-Stadt, die zudem meine Heimatstadt ist, hängt seit kurzem am Strang der hiesigen Politiklandschaft bestehend aus SPÖ und ÖVP.

Wie die Großen so auch die Kleinen, möchte man fast meinen.
Bürgermeister Kupfer, Vizebürgermeister Sartor und Co haben die Gemeinde ins Aus gespielt und stehen nun mit 38 Millionen Euro in der Kreide. Das spukt momentan durch die Tagespresse.
Die Bewohner_innen der Marktgemeinde Gratkorn werden nach diesem Foul der Politik ein Streichprogramm verkraften müssen, das es in sich hat. Zu dem einstimmig beschlossenen  „Konsolidierungsprogramm“ zählen 67 Maßnahmen – darunter zum Beispiel der Ausverkauf der 180 Gemeindewohnungen sowie des städtischen Alten- und Pflegewohnheims. Das Bürger_inneninformationsmedium Gratkorn TV und die Zeitung werden ebenfalls gestrichen. Sogar unsere vierbeinigen Freunde haben sie am Kieker. Die Hundeabgabe wurde erhöht und Freistellungen gestrichen. Zu hoffen ist, dass die neu angestellte Frauenbeauftragte Doris Steinscherer die Kinderbetreuungseinrichtungen der Gemeinde vor diesem Schicksal bewahrt.
Die Bevölkerung indes erwartet sich Aufklärung und Antworten.

Erklärungen bleiben die Verantwortlichen freilich schuldig. Auffällig sind aber die Kündigungen in zweiten und dritten Reihe, die es nun im Bürgermeisteramt und in der Finanzabteilung hagelt.

Nur der grüne Gemeinderat Holzer verrät, wie sich‘s zugetragen haben muss. Die Baufirma, die Reinigungsfirma allesamt nur Vorwand um den Fußballverein mit Gemeindegeldern zu versorgen. Wenn sie Geld brauchten, haben sie einfach etwas gebaut.
Faktisch sind die Rechenbeschlüsse seit 2005(!) ungültig.

„Eure Krise zahlen wir nicht“, sollte nun der Ruf der Betroffenen lauten. Die KPÖ steht jedenfalls hinter den Menschen, die sich gegen Gebührenerhöhungen und Ausverkauf des öffentlichen Eigentums wehren.

Martina Thomüller ist in Gratkorn aufgewachsen
und heute KPÖ-Gemeinderätin in Graz.

20. November 2013