Preistreiber „Gierflation“

Die Kosten für Wohnen, Energie und Lebensmittel sind im letzten Jahr massiv gestiegen. Für einen Teil dieser Erhöhungen sind die heimischen Unternehmen direkt verantwortlich.

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Unternehmen erhöhen die Preise, scheffeln Profite und befeuern damit die Inflation. Arbeitnehmer:innen haben davon nichts.

Die enormen Teuerungen belasten alle Bevölkerungsschichten und natürlich auch besonders Jene, die ohnehin nicht viel zum Leben haben. Gründe für die steigenden Preise gibt es viele. Nicht zu bestreiten ist aber, dass ein Teil der Inflation hausgemacht ist. Viele heimische Unternehmen haben ihre Preise nämlich wesentlich stärker erhöht, als die gestiegenen Produktionskosten es verlangen würden. 
 

Profite für Unternehmen

Wie das Momentum Institut in seinem Policy Brief 01/2023 aufschlüsselt, haben im letzten Jahr Betriebe der Energie- und Bauwirtschaft sowie im Wirtschaftsbereich „Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie“ die allgemeine Lage ausgenutzt um ihre Profite durch Preisaufschläge zu erhöhen. Während vor der Corona-Pandemie die Preise im Schnitt um 1,5 Prozent pro Jahr gestiegen sind, waren es 4,3 Prozent in den letzten drei Quartalen. In einzelnen Branchen sind die Peissteigerungen im selben Zeitraum sogar noch drastischer ausgefallen - Spitzenreiter sind die Bereiche Energie (42 Prozent), Land- und Forstwirtschaft (36 Prozent) und Bau (34 Prozent). Alleine in der Bauwirtschaft bedeutet das einen Profit-Anstieg von 1,7 Milliarden Euro. 
Seit Mitte 2021 ist ein rapider Anstieg der Inflation messbar der stark durch die Profite vorangetrieben wurde.
 

Arbeitnehmer:innen schauen durch die Finger

Ob diese höheren Einnahmen den Unternehmensbesitzer:innen in Form von Profiten oder der Belegschaft in Form von höheren Löhnen zugutekommen, hängt von der jeweiligen Branche und von den einzelnen Unternehmen ab. Die Statistik zeigt aber deutlich, dass die Profite in den Bereichen Energie, Land- und Forstwirtschaft und Bau, wenn überhaupt, nur in einem äußerst geringen Ausmaß an die Arbeitnehmer:innen weitergegeben wurden. 

7. Juni 2023