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Gemeinderatswahlen: Rückenwind und neue Positionen für die steirische KPÖ

KPÖ zieht in neue Gemeinderäte ein; herausragende Ergebnisse in obersteirischen Gemeinden

*** 19:10 Uhr: Ergebnis aus Leoben ist noch ausständig ***

Am 28. Juni wählten nach einer durch Corona bedingten Verschiebung der Wahl um drei Monate alle steirischen Gemeinden mit Ausnahme der Landeshauptstadt Graz neue Gemeinderäte. Die KPÖ konnte dabei neue Positionen gewinnen und in ihren Hochburgen teilweise deutliche Zuwächse erreichen. In einigen Gemeinden gab es aber auch Verluste.

Die Ausgangslange war für die KPÖ nicht einfach. Zwar war durch das gute Abschneiden bei der Landtagswahl im November ein Rückenwind spürbar, die Auswirkungen des durch den Corona-Lockdown drei Monate lang unterbrochenen Wahlkampfs war aber nicht abschätzbar. Durch die Verkleinerung einiger Gemeinderäte wurde auch einige Mandate teurer. Besonders bitter ist aber die Wahlbeteiligung, die in den meisten Gemeinden massiv zurückgegangen ist.

Sensationell war das Abschneiden in Trofaiach, wo die KPÖ mit Vizebürgermeisterin Gabi Leitenbauer sieben Mandate (+2 Mandate, 21,5 %) und einen zusätzlichen Sitz im Stadtrat erreichen konnte. Eine sehr starkes Abschneiden deutet sich auch in Leoben, der zweitgrößten Stadt der Steiermark, an, die Stimmen sind noch nicht ausgezählt.

Auch in Knittelfeld konnte die KPÖ mit Stadträtin Renate Pacher wieder sehr stark abschneiden (13 %), auch wenn eines der fünf Mandate verloren ging. In Mürzzuschlag konnte Franz Rosenblattl alle drei Mandate halten und das Ergebnis von 11,7 auf 13,4 % ausbauen. In Bruck an der Mur konnte die KPÖ ein zweites Mandat erringen.

In Rottenmann zieht die KPÖ erstmals in den Gemeinderat ein. Spitzenkandidat Johann Ploder setzt sich besonders für den Erhalt des Spitals in der Gemeinde ein. Auch in der 2015 aus dem Zusammenschluss von Mitterdorf, Wartberg und der Veitsch gebildete Gemeinde St. Barbara im Mürztal zieht die KPÖ mit Rudi Muri erstmals in den Gemeinderat ein.

Noch sind nicht alle Gemeinden ausgezählt. Nach derzeitigem Stand (18:30 Uhr) ist die KPÖ nach dieser Wahl in zwei Gemeinden mehr vertreten als in der vergangenen Periode und hat einen zusätzlichen Sitz in einer Stadtregierung gewonnen.

KPÖ-Vorsitzende Claudia Klimt-Weithaler gratulierte den Kandidatinnen und Kandidaten sehr herzlich und bedankt sich bei allen, die zu diesem hervorragenden Ergebnis beigetragen haben. „Nach dem sehr guten Abschneiden im Jahr 2015 war nicht sicher, ob wir die vielen damals neu gewonnen Positionen halten können. Jetzt sind wir in mehr Gemeinden vertreten und haben neue Positionen in Stadtregierungen erreicht. Unsere Mandatarinnen und Mandatare stehen dafür, was sie im Wahlkampf versprochen haben. Sie sind das soziale Gewissen in den Gemeinden und treten für all jene ein, die sonst keine Lobby haben. Das wurde heute vielerorts honoriert.“

 

 

Stand 18:30 Uhr - alle Gemeinderäte, in denen die KPÖ nach der Wahl vertreten ist:

In Fohnsdorf konnte die KPÖ 1 Mandat halten, bei leichten Zuwächsen.

In Trofaiach erreicht die KPÖ mit Gabi Leitenbauer 7 Mandate (+2), 21 %; das sind zwei Sitze im Stadtrat.

In St. Michael in der Obersteiermark wurde das Mandat gehalten.

In Eisenerz erreichte die KPÖ mit Anna Skender bei der ersten Wahl nach dem Tod von KPÖ-Urgestein Karl Fluch 3 Mandate (-1) und 14,2 %.

In Spielberg wurden beide Mandate gehalten und die FP überholt mit 8,29 %.

In Zeltweg wurde 1 Mandat erreicht (-1 Mandat).

In St. Barbara schaffte die KPÖ erstmals ein Mandat.

In Mürzzuschlag wurden mit Zuwächsen alle drei Mandate gehalten.

In Deutschlandsberg wurde das Mandat gehalten.

In Knittelfeld wurden 4 Mandate erreicht (-1).

In Rottenmann trat die KPÖ zum ersten Mal an und erreichte auf Anhieb ein Mandat.

In Trieben konnte Gemeinderat Michael Jansenberger sein Mandat halten, das zweite ging verloren.

In Judenburg ging trotz Stimmenwächsen ein Mandat aufgrund der Verkleinerung des Gemeinderats verloren.

In Voitsberg konnte die KPÖ ihr Mandat mit leichten Zuwächsen halten.

In Bruck an der Mur gewann die KPÖ ein zusätzliches Mandat (von 1 auf 2).

In Kindberg konnte das Mandat mit leichten Zuwächsen gehalten werden.

In St. Stefan ob Leoben wurde das Mandat gehalten.

In Kapfenberg konnten beide Mandate verteidigt werden.

 

28. Juni 2020