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Airpower-„Greenwashing“: Regierung hat kein Konzept!

Geld für Bildung und Pflege statt für Lärm-Event

Massive Lärm- und Umweltbelastung begleiteten die Airpower ebenso wie die Verschwendung von Steuergeld von Anfang an. Statt die Veranstaltung, bei der immer wieder tödliche Waffen als Belustigung vorgeführt werden, im Zeichen des Klimaschutzes endgültig abzusagen, soll der Flugshow nun ein grünes Mäntelchen verpasst werden. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler befragte heute im Landtag Landesrätin Eibinger-Miedl (ÖVP) zum angekündigten Konzept. Diese gab zu, dass es noch keine konkreten Pläne gibt.

Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) argumentierte in ihrer Beantwortung der KPÖ-Anfrage, dass Großveranstaltungen wie die Airpower wichtig für den Tourismus seien. Sie sollen aber künftig „mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Einklang gebracht“ werden. Drei Vierten der Emissionen würden durch die An- und Abreise der Gäste entstehen. Ein Konzept, wie die 2000 Tonnen CO2, die bei der Airpower zuletzt freigesetzt wurden, reduziert werden können, soll erst von einer „Taskforce“ erarbeitet werden, erklärte die Landesrätin.

Wenn umweltschädliche Produkte und Veranstaltungen mit Etiketten wie „Nachhaltigkeit“ und „Klimaschutz“ versehen werden, wird dies gewöhnlich als „Greenwashing“ bezeichnet. Dies trifft in den Augen der KPÖ-Abgeordneten auch auf die Airpower zu. Die KPÖ fordert den Ausstieg des Landes Steiermark aus dem Spektakel, für das bis zu 1,2 Millionen Euro aus dem Landesbudget bereitgestellt werden. Der Bund investierte zuletzt 3,6 Mio. Euro in das Spektakel, während das Bundesheer nicht mehr in der Lage ist, seinen verfassungsmäßigen Aufgaben in vollem Umfang nachzukommen.

Der Rechnungshof kritisierte 2016 darüber hinaus, dass es bei der Airpower keine konkreten Förderziele und keine Untersuchung des immer wieder behaupteten Nutzens für den Tourismus gab. Förderunterlagen wurden nicht vorgelegt, für das Rahmenprogramm wurde keine Bewilligung beantragt (und vom Land auch nicht eingefordert).

Klimaexperte Gottfried Kirchengast übte zuletzt scharfe Kritik an der Airpower. Die Wiener Umweltökonomin Sigrid Stagl spricht angesichts der inhaltsleeren Konzepte vom Verdacht einer „reinen Behübschung“. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler : „Die 1,2 Millionen Euro, die erneut in das fragwürdige Spektakel fließen, wären in der Pflege und der Bildung besser investiert. Während sich die Regierungsmitglieder als großzügige Sponsoren präsentieren, fahren sie das Gesundheitssystem mit voller Wucht an die Wand. Ich bin strikt dagegen, für die Airpower – ob mit oder ohne grünes Mäntelchen – öffentliches Geld und öffentliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen!“

28. September 2021