FxStreik Graz

Anne Riegers Rede für den Gewerkschaftlichen Linksblock

Liebe Frauen,

Wenn wir streiken - steht die Welt still!
wir demonstrieren heute am Aktionstag zum Feministischen Streik,
weil die riesengroße Mehrheit von uns Frauen systemrelevante Arbeit macht
aber fast immer die schlechtesten Arbeits- und Lebensbedingungen haben

Deshalb fordern wir:
eine 30-Stunden-Vollzeit-Woche bei vollem Lohn- und vollem Personalausgleich - also kurze Vollarbeitszeit für alle
auch für die über 100.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich
Sie haben gestreikt - für eine 35-Stunden Woche – es war großartig, aber die Unternehmer blieben beinhart, Corona hat den Unternehmern geholfen, die KollegInnen müssen immer noch 38 Stunden arbeiten,
erst in zwei Jahren wird ihre Arbeitszeit um nur Stunde verkürzt
ihr Gehalt wird jetzt nur um 2,7 Prozent erhöht.
Wir unterstützen ihre Forderung
deswegen auch streiken wir heute
für eine 30-Stunden-Vollzeit-Woche für PflegerInnen, Kinderbetreuerinnen, Elementarpädagoginnen, Handelsangestellte, Reinigungsfrauen, für alle
mit attraktiven Kollektivverträgen
denn wir wollen von unserer Lohnarbeit gut leben können
Geld ist genug da, es ist nur in den falschen Händen
Wir wollen nicht in ungeliebte, schlecht bezahlte Teilzeit
wir wollen uns mit unseren Partnern und Partnerinnen die Erziehungs-, Betreuungs-, Care- und Hausarbeit gleichberechtigt teilen können,
auch sie sollen neben ihrer Arbeit genügend Zeit für die Familie haben
Der 12-Stunden-Arbeitstag muss weg
die 60 Stunden–Arbeitswoche muss zurückgenommen werden.

Wir fordern
einen gesetzlich steuerfreien Mindestlohn von 13 Euro/Stunde an allen Arbeitsplätzen, er muss jährlich an die Inflation angepasst werden
In Deutschland bekommen Pflegekräfte ab Juli einen Mindestlohn von 15 Euro und 5 zusätzliche Urlaubstage.

Wir lehnen die geplante Erhöhung des Pensionsantrittsalters für Frauen ab, im Gegenteil, das Antrittsalter für Frauenpensionen muss wieder auf 55 Jahre herabgesetzt werden,
wir sind erschöpft nach einem Leben in Lohn- und Care- und Hausarbeit
Wir wollen den dritten Lebensabschnitt genießen,
für Pensionszahlungen müssen wieder die fünf besten Arbeitsjahre zählen

Wir fordern die
Sozialhilfe drastisch zu erhöhen
einen Familienbonus der den unteren Einkommen zugute kommt, das hilft end Alleinerzieherinnen

Wir fordern 
Mietobergrenzen,
den klimafreundlichen Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, besonders im ländlichen Raum um leichter zur Arbeit zu komme
besser noch sind wohnortnahe Arbeitsplätze, besonders für Alleinerzieherinnen
Der Nahverkehr muss für die unteren Einkommen kostenlos sein.

Wir fordern,
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu unterbinden!
Sie muss geächtet, öffentlich gemacht, präzise verfolgt und strenger bestraft werden.
Es darf nicht möglich sein, dass Täter sich zu Opfern erklären und ungestraft davon kommen, nur weil sie höhere betriebliche Positionen haben
Jegliche Sexistische Werbung muss weg,
staatliche Aufklärungskampagnen müssen her

Wenn diese wenigen, selbstverständlichen Forderungen nicht erfüllt werden können, obwohl soviel Geld in den Händen der Reichen ist, dann sagen wir
Weg mit dem kapitalistischen System

Veröffentlicht: 14. Juni 2020