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Frauenmorde: Wann kommt versprochener Gewaltschutzgipfel?

Stadt soll Frauen vor Gewalt bestmöglich schützen.

„Grüne-Frauenstadträtin Schwentner muss Verantwortung übernehmen und endlich Maßnahmen ergreifen“, so KPÖ-Gemeinderätin Uli Taberhofer.

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Gewaltschutzgipfel, Medienkampagne, Schulprojekte. Die Stadt soll einen aktiven Beitrag für den Schutz von Frauen leisten, fordert die KPÖ.
Foto: © Frauenhäuser Österreich

Letzte Woche wurde eine 17-jährige schwangere Grazerin mutmaßlichen vom Vater des ungeborenen Kindes brutal ermordet - der 17. Femizid in Österreich im heurigen Jahr. Ein paar Tage zuvor wurde eine 36-jährige Frau von ihrem Ehemann, trotz Wegweisung, in die Beine geschossen. Bereits im April erstach ein Grazer seine 43-jährige Frau und vierfache Mutter in der Idlhofgasse.

Die Stadt und die zuständige Stadträtin müssen endlich Verantwortung übernehmen und Schritte einleiten, um Frauen in unserer Stadt bestmöglich vor Gewalt zu schützen“, so Gemeinderätin Uli Taberhofer. Letzten Sommer wurde zwar ein Grazer Gewaltschutzgipfel in Aussicht gestellt, stattgefunden hat er allerding nie. Im Übrigen tagte ein solcher Gipfel zuletzt am 15. Juli 2015.

Die Stadt Graz könnte mit einem solchen Gewaltschutzgipfel eine Plattform bieten, um für einen verbesserten Austausch sowie Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen – wie beispielsweise Polizei, Frauenhäuser, Grazer Opferschutzeinrichtungen, Sozial- und Jugendamt, aber auch des Männernotrufes – zu sorgen“, so Taberhofer.

Auf die von der KPÖ im Gemeinderat im Mai gestellt Frage, wann der versprochene Gewaltschutzgipfel stattfinden würde, hat Frauenstadträtin Judith Schwentner lediglich auf informelle Gespräche (Jänner und Mai) mit Fraueneinrichtungen verwiesen, sowie, dass Schwentner bisher keine Möglichkeiten vorgefunden hat, die Ergebnisse daraus zu präsentieren. Dringend notwendige Maßnahmen wurden bisher noch nicht umgesetzt.

Auch weitere Anträge der KPÖ, wie beispielsweise eine Initiierung einer städtischen Medienkampagne, um Grazer Opferschutzeinrichtungen besser bekannt zu machen (Großteil der von Gewalt betroffenen Frauen hätten sich früher an solche Einrichtungen gewandt, wären diese bekannt gewesen), sowie verpflichtende Workshops zur Geschlechtersensibilität an Grazer Pflichtschulen durchzuführen, blieben seit Mai unbeantwortet.

 

Veröffentlicht: 26. Juli 2021

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