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Frauen bei Einkommen und Pensionen noch immer grob benachteiligt

KPÖ-Aktion am „Equal Pay Day“ mit Elke Kahr, Claudia Klimt-Weithaler, Robert Krotzer

Am 9. Oktober 2017 ist „Equal Pay Day“ in der Steiermark (Österreich: 13. Oktober). Männer haben dann bereits jenes Einkommen erreicht, für welches Frauen noch bis zum 31. Dezember arbeiten müssen.

An diese Ungerechtigkeit erinnerte die KPÖ mit der Grazer Stadträtin Elke Kahr, Landtagsklubobfrau Claudia Klimt-Weithaler und Stadtrat Robert Krotzer in einer Aktion in der Grazer Herrengasse, bei der in persönlichen Gesprächen und mit Flugblättern auf diesen Missstand hingewiesen wurde.

 

Nach wie vor ist Österreich bei den Einkommensunterschieden zwischen Männern und Frauen eines der Schlusslichter in Europa. Negativer Rekordhalter ist Österreich auch bei den Reallöhnen, die seit der Euro-Einführung in keinem anderen Land so stark gesunken sind, sowie bei der Teuerung von Mieten und Betriebskosten, bei denen Österreich trauriger Spitzenreiter in der EU ist.

Bei den unbezahlten Tätigkeiten, etwa in Haushalt und Familie, tragen Frauen eine ungleich höhere Last als Männer. Auch von vielen Belastungen durch die Landespolitik (automatische Gebührenerhöhungen, ÖV-Fahrpreise, Kindergartengebühren, Kürzung der Mindestsicherung und vor allem die Abschaffung Wohnbeihilfe) sind Frauen deshalb in einem besonderen Ausmaß betroffen. Damit Männer und Frauen Beruf, Familienarbeit und Privatleben besser vereinbaren können, braucht es klare Rahmenbedingungen und finanzielle Unterstützung.

Auch bei den Pensionen sind Frauen durch das geringere Einkommen grob im Nachteil. Damit nicht genug, werden bei einer 2017 im Nationalrat beschlossenen Erhöhung der Mindestpension auf 1000 brutto Euro für alle, die mindestens 30 Versicherungsjahre aufweisen können, Frauen ebenfalls benachteiligt. Denn Kindererziehungszeiten werden nicht anerkannt, wodurch die meisten Frauen keine Chance auf diese Anhebung ihrer Mindestpension haben.

Mehr als 300.000 geringfügig Beschäftigte gibt es mittlerweile in Österreich, zwei Drittel davon sind laut einer Studie des Sozialministeriums Frauen. Gerade ‚typische Frauenberufe‘ sind in der Regel schlecht bezahlt. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns ist eine dringend gebotene Maßnahme gegen Lohndumping und Armut, betont Klimt-Weithaler.

Was wir brauchen, sind Löhne, von denen die Beschäftigten leben können. Bei den Fraueneinkommen gibt es einen besonders hohen Nachholbedarf. Immer mehr Menschen rutschen trotz Beschäftigung in die Armut. Besonders häufig sind davon Frauen betroffen. Und für gleichwertige Arbeit müssen Frauen endlich gleich viel bekommen wie Männer – davon sind wir leider noch weit entfernt“, so die KPÖ-Abgeordnete.

9. Oktober 2017