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Eurofighter: "Eine traurige Entwicklung für die Region"

LAbg. Renate Pacher nimmt zum Bruch des SPÖ-Wahlversprechens Stellung

Eurofighter: Sieg der Rüstungsindustrie –Niederlage für die Bevölkerung

„Entgegen allen SPÖ-Wahlversprechen gibt es nun keinen Ausstieg aus dem Eurofightervertrag, sondern nur eine Verminderung der Anzahl - verbunden mit einer Einsparung, die nur einen kleinen Teil der Ausgaben ausmacht, welche die Eurofighter kosten. Damit ist der Eurofighter-Ankauf immer noch die teuerste Beschaffung der zweiten Republik. Das Geld wird natürlich in anderen Bereichen wie Soziales, Bildung oder
Gesundheitswesen fehlen.

Der Eurofighter ist kein Instrument, um unsere Neutralität zu verteidigen. Er ist ein hochmodernes Kampfflugzeug, das Teil einer EU-Armee werden soll. Einsetzbar für offensive Militäreinsätze im Rahmen der EU-Streitkräfte. Schon längst werden Pläne geschmiedet und die Weichen gestellt, um unser neutrales Österreich in die EU-Militärpläne
einzubinden. Die Eurofighter sind der österreichische Beitrag für die
EU-Aufrüstungspläne.

Die Enthüllungen rund um die Eurofighter zeigen, dass die Rüstungsindustrie ein Riesengeschäft ist. Auf Kosten der arbeitenden Menschen kommt es zu offenen und versteckten Zahlungen, welche das Vorstellungsvermögen der Durchschnittsverdiener übersteigen.

Alle Eurofighter sollen nun nach Zeltweg kommen. In der Frage Eurofighter sind die Menschen in unserer Region geteilter Meinung. Für die einen ist der Ankauf ein teurer Aufrüstungsschritt. Sie fürchten auch die Umweltbelastungen. Für die anderen ist es die Absicherung von Arbeitsplätzen.

Nachdem unsere Bevölkerung damals den Drakenankauf mehrheitlich abgelehnt hat, haben die Verantwortlichen daraus gelernt. Mit Flugshows und Flugzeugausstellungen wurde Stimmung gemacht. Es wurde zugelassen, dass in unserer Region tausende Arbeitsplätze verloren gegangen sind.
Das Bundesheer ist nun der größte Arbeitgeber im Aichfeld. Über 900 Bundesheerangestellte und ihre Familien fürchteten um ihren Arbeitsplatz und machten Stimmung für den Eurofighter.

Wir meinen, es ist eine traurige Entwicklung für eine Region und eine Gesellschaft, wenn das Militär zum wichtigsten Arbeitgeber wird, und die Menschen solche Zukunftssorgen haben, dass sie froh sind, wenn ein solches Kriegsgerät angeschafft wird. Bald werden die Eurofighter in Zeltweg landen. Die Militärs und die Rüstungsindustrie wird jubeln. Für
uns ist das ein trauriger Tag.“

KPÖ-LAbg. Renate Pacher

29. Juni 2007