Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Equal Pay Day 2018: KPÖ-Aktion für gleiche Bezahlung

„Von der Wiege bis zur Bahre – Geld für Frauen? Mangelware!“

Frauen arbeiten… ab 14. Oktober gratis. Denn bis zu diesem Tag haben heuer Männer bereits jenes Einkommen erzielt, für das Frauen noch bis zum 31. Dezember arbeiten müssen – um 79 Tage länger als ihre männlichen Kollegen. Doch das ist noch nicht alles: Frauen müssen in Österreich meist ein ganzes Leben lang mit weniger Geld auskommen als Männer.

Das beginnt schon in der Kindheit: Mädchen bekommen, das zeigen Untersuchungen, deutlich weniger Taschengeld als Buben – eine perfekte Vorbereitung auf das Leben? Diese Frage stellte die KPÖ heute bei einer Aktion in der Grazer Herrengasse. Auf großes Interesse stieß ein Schätzspiel, bei dem vor allem junge PassantInnen Tipps abgaben, um wieviel Mädchen weniger Taschengeld als Burschen bekommen.

Elke Kahr, Stadträtin in Graz: „Heute wird von der Politik gerne behauptet, dass Frauen in unserer Gesellschaft längst gleichberechtigt seien. Frauen erleben aber eine andere Wirklichkeit. Eine schlechtere Bezahlung wirkt sich auf alle Lebensbereiche von Frauen aus: Gesundheit, Wohnsituation, ja sogar die Möglichkeit, Kindern eine gute Ausbildung zuteilwerden zu lassen. Das sehe ich tagtäglich bei vielen Frauen, die zu mir ins Büro kommen.“

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler: „Berufstätige Frauen in der Steiermark verdienen um 20 Prozent weniger als berufstätige Männer – bei gleichen Aufgaben und gleicher Leistung. Frauen verrichten zugleich mehr unbezahlte Arbeit im Haushalt und für die Familie als Männer. Wir sind leider von einer wirklichen Gleichberechtigung noch weit entfernt. Deshalb ist es auch wichtig, nicht lockerzulassen und gleiche Rechte einzufordern.“

„Weniger Geld für die gleiche Arbeitsleistung ist ungerecht. Ungleiche Verteilung unbezahlter Arbeit ist ungerecht. Die Ungleichheit wirkt sich auch in der Pension aus: Frauen bekommen in Österreich um 43 % weniger Pension als Männer. Altersarmut ist für viele Frauen vorprogrammiert“, ergänzt der für Gesundheit und Pflege in Graz zuständige Stadtrat Robert Krotzer.

 

Unterlage zum steirischen Equal Pay Day 2018 am 14. Oktober (PDF)

12. Oktober 2018