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Elementarbildung: KPÖ pocht auf bessere Rahmenbedingungen

„Ohne Verbesserungen wird es bald niemand mehr geben, der diese Tätigkeiten ausüben möchte“

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Einen großen Erfolg konnte die Initiative für Elementare Bildung (IFEB) verzeichnen: Über 10.000 Unterschriften wurden seit Anfang Mai gesammelt, mit denen der Forderung nach dringend notwendigen Verbesserungen im Bereich der Elementarpädagogik Nachdruck verliehen werden soll. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler kündigte eine Aktuelle Stunde am Beginn der Landtagssitzung am 6. Juli an und bringt das Thema damit auf die Tagesordnung.

Kindergärten und Kinderkrippen sind ein wesentlicher Teil des Bildungssystems in Österreich. In der Steiermark gibt es seit Jahrzehnten ungelöste Probleme: zu große Gruppen, Personalmangel durch unbefriedigende Arbeitsbedingungen und eine Bezahlung, von der man schwer leben kann. Die KPÖ setzt sich seit ihrem Wiedereinzug in den Landtag im Jahr 2005 unermüdlich für die Interessen von Eltern, Kindern und PädagogInnen ein.

Statt endlich gemeinsam mit allen Beteiligten eine tragbare Lösung zu suchen, setzt die Landesregierung auf Mini-Reparaturen und Notmaßnahmen, die als große Würfe verkauft werden. Das Fass zum Überlaufen gebracht hat die Abwertung der beruflichen Qualifikation, um die wachsende Personallücke zu füllen. Und in der letzten Sitzung des steirischen Landtags erklärte Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) sinngemäß, ganz Österreich würde neiderfüllt auf die paradiesischen Zustände in der Steiermark blicken.

Die IFEB fordert unter anderem einen Kinderbildungsgipfel, bei dem Bund und Land Steiermark gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Praxis, SchülerInnenvertretungen, Experten und Expertinnen aus dem Lehr- und Forschungsbereich, AK, WK, Trägern (private und öffentliche Einrichtungen), Städte- und Gemeindebund, Elterninitiativen, Lehrenden und DirektorInnen der BAfEP und Kollegs Lösungen für die aktuellen Probleme erarbeiten.

Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, fordert die IFEB eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kinder, Beschäftigte und Eltern sowie eine angemessene Entlohnung. Dadurch soll die qualitätsvolle Bildung und Betreuung in allen steirischen elementarpädagogischen Einrichtungen gesichert werden. Vehement abgelehnt wird die Senkung der Anstellungserfordernisse.

„Immer weniger junge Menschen wollen als KindergartenpädagogInnen arbeiten. Die Einkommenssituation ist unbefriedigend, der Beruf aufgrund der Personalknappheit belastend. Es ist wie in den Pflege- und Gesundheitsberufen: Es reicht nicht, davon zu reden, es muss endlich wirkliche Verbesserungen geben. Sonst wird es bald niemand mehr geben, der diese Tätigkeiten ausüben möchte, die für unsere Gesellschaft so wichtig sind“, betont KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Wirkliche Verbesserungen kann es nur geben, wenn endlich bei den Ursachen der Probleme angesetzt wird. Die KPÖ fordert:

  • kleinere Gruppen,
  • bessere Bezahlung für die Beschäftigten im Elementarbereich,
  • mehr Personal in Kindergärten und Kinderkrippen,
  • mehr Zeit für Vorbereitung; Freistellung der Leiterinnen und Leiter,
  • Zugang zu hochwertiger Kinderbildung und -betreuung ohne soziale Hürden, sie ist wie die Volksschule ein Grundbaustein der Bildungspolitik und
  • mehr Zeit und Personal für Kinder mit Bildungsdefiziten, damit diese nicht von Anfang an mit schlechteren Bedingungen ihre Schullaufbahn beginnen müssen!

2. Juli 2021