Die Pflege ist sauer! Wann nimmt LH Drexler die 12.000 Unterschriften endlich entgegen?

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Auch heute haben die Pflegebeschäftigten wieder vorm Landtag lautstark für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen demonstriert.

Während sich drinnen die politisch Verantwortlichen zur Budget-Landtagssitzung zusammenfanden, haben rund 50 Pflegeaktivist:innen vom Arbeitskreis Gesundheit & Pflege vor den Toren des Landhauses lautstark kundgetan, was sie von der Gesundheitspolitik der Landesregierung halten.

Warum die Pflegekräfte auf die Straße gehen? „Wir haben es satt, Tag für Tag in unseren Einrichtungen die völlig fehlgeleitete Politik von Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß ausbaden zu müssen. Seit Jahren redet sie in Interviews und im Landtag die Schieflagen im Pflegewesen klein. Würde sie auch nur einen Tag in einer unserer Pflegeeinrichtungen arbeiten, würde sie wissen, dass in der Pflege der Hut längst lichterloh brennt. Deshalb auch das Motto unserer heutigen Aktion: Die Pflege ist sauer! Die Politik hat uns lange genug vertröstet. Handelt endlich!“, so Wolfgang Schwab vom Arbeitskreis Gesundheit & Pflege.

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Auch der Grazer Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ) beteiligte sich am Pflegeprotest.

„Zu wenig Ausbildungsplätze, zu wenig Personal in den Einrichtungen, zu geringe Gehälter in Ausbildung und Beruf, zu hohe Arbeitsbelastung: Seit Jahren weisen wir auf die offensichtlichen Probleme im Pflegewesen hin. Weder der Landeshauptmann noch die Landesrätin haben uns zugehört“, so Schwab weiter. 

In den letzten Monaten haben Pflegekräfte in der ganzen Steiermark im Bündnis mit der KPÖ über 12.000 Unterschriften für echte Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gesammelt. Erst nach Wochen der Funkstille und medialem Druck hat Wolfgang Schwab am gestrigen Montag einen Anruf vom Büro des Landeshauptmanns bekommen. Ein konkreter Übergabetermin steht aber nach wie vor nicht fest.

„Natürlich sind wir sauer, wenn unser Pflegewesen sehenden Auges so an die Wand gefahren wird und unsere Forderungen nicht einmal angehört werden. Zur Erinnerung: Ohne grundlegende Kurskorrektur werden in Österreich bis zum Jahr 2030 bis zu 100.000 Pflegekräfte fehlen! Wir fragen uns wirklich, wie dramatisch die Zustände noch werden müssen, bis diese Landesregierung das Ruder endlich herumreißt und vom Schönreden ins Tun kommt“, so Wolfgang Schwab, der die Petition „Geht’s der Pflege gut, geht’s uns allen gut!“ erstunterzeichnet hat.

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Die mehr als 12.000 Unterschriften für gute Pflege, die die Pflege-Aktivist:innen im Bündnis mit der KPÖ seit dem Frühsommer gesammelt haben, warten seit Wochen auf einen Übergabetermin bei Landeshauptmann Drexler. (ÖVP).

Diesen Befund teilt auch der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ): „Die Landesregierung muss endlich in die Gänge kommen, bevor aus der Versorgungskrise ein handfester Notstand wird. Die Beschäftigten leisten Großartiges, aber sie arbeiten am Limit und brauchen dringend eine Entlastung. Die Landesregierung lässt weiterhin ein strukturiertes Vorgehen vermissen, Effekte einzelner Maßnahmen verpuffen. Selbst der Landesrechnungshof bescheinigt den Verantwortlichen einen Blindflug. Die Zweifel der Bevölkerung und der Pflegebeschäftigten, ob diese Landesregierung die Lage in den Griff bekommen kann, sind berechtigt.“

Die KPÖ wird in der Pflege-Petition enthaltenen Hauptforderungen an die Landesregierung auch im Landtag weiterhin zum Thema machen und die Landesregierung an die mehr als 12.000 Menschen erinnern, die diese Forderungen mit ihrer Unterschrift mitunterstützen.

– Deutliche Aufstockung der Ausbildungsplätze gegen den Personalnotstand!
– Bessere Bezahlung und mehr Freizeit für das Pflegepersonal!
– Anhebung des Pflege-Schlüssels!
– Höhere finanzielle Unterstützung für Menschen in Pflege-Ausbildungen!

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Veröffentlicht: 16. Dezember 2022