Die EU ist eine Mogelpackung
Man redet vom Konsumentenschutz und lässt Mogelpackungen im Handel zu
„Eine EU, die Mogelpackungen im Lebensmittelhandel zulässt, ist selbst eine Mogelpackung. Wo Menschenwürde, Frieden und Konsumentenschutz draufsteht, ist Konzerndiktatur, Aufrüstung und Sozialabbau drinnen.“ Das sagte der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Freitag zu Medienberichten, wonach das EU-Parlament in Straßburg beschlossen hat, dass der Inhalt von Verpackungen künftig nicht mehr einheitlich geregelt werden muss. Damit erfüllt man einen Wusch der Handelskonzerne und der Verpackungsindustrie und lässt Mogelpackungen zu. Die neue Regelung tritt mit Jahresende 2008 in Kraft.
Parteder: „Die EU bringt angeblich Erleichterungen für die KonsumentInnen. So steht es in den Werbeschriften, die wir mit unseren Steuergeldern zahlen. Die Wirklichkeit schaut anders aus.“
Künftig können Werbefritzen und Marketingstrategen viel leichter als bisher die Leute übers Ohr hauen. Das Angebot in den Regalen wird unübersichtlicher. Waren die Leute bisher gewohnt, dass z. B. Mehl oder Reis üblicherweise in Packungen zu einem Kilo abgegeben wurde, müssen sie künftig viel genauer auf die Mengenangabe achten, die man oft nur mit der Lupe suchen muss.
Die Firmen haben freie Hand bei der Abfüllmenge und können etwa statt eines Kilos nur 980 Gramm in die Packung hineingeben. Experten gehen davon aus, dass die neuen Gesetze zu Preiserhöhungen genutzt werden, die den Menschen nicht auffallen sollen.
Die KPÖ erinnert daran, dass der Verpackungswahnsinn durch die damit verbunden Abfallberge auch große Umweltprobleme mit sich bringt.
Veröffentlicht: 1. Juni 2007