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Bruck an der Mur einstimmig gegen „Kleines Glücksspiel“

KPÖ-Gemeinderat Jürgen Klösch: "Druck auf Landesregierung ausüben!"

Erst vor wenigen zeigt die AK Steiermark auf, dass der Jugendschutz in vielen steirischen Glücksspiel- und Wettlokalen grob missachtet wird. Jugendliche dürfen zwar ohne Ausweis spielen, bekommen einen allfälligen Gewinn aber nicht ausbezahlt. Diese und andere rechtswidrige Praktiken würden eine Schließung vieler Lokale seit Jahren erforderlich machen.

SPÖ und ÖVP reagieren aber nicht, sondern stellen sich konsequent auf die Seite der Glücksspielindustrie. Das kritisiert KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler im Zusammenhang mit den neuesten Enthüllungen über die Geschäftspraktiken in dieser Branche. Erfreut zeigt sich die KPÖ-Mandatarin hingegen über den einstimmigen Beschluss in der Stadt Bruck an der Mur am 27. Juni. Auf Antrag der KPÖ fordert der Gemeinderat die Landesregierung auf, keine Lizenzen für Glücksspielbetreiber zu vergeben.

Der Brucker KPÖ-Gemeinderat Jürgen Klösch: „Das neue Glücksspielgesetz bringt gravierende Verschlechterungen beim sogenannten Kleinen Glücksspiel, andererseits haben die Bundesländer nun die Möglichkeit, dieses Automatenglücksspiel zu untersagen. Deshalb müssen wir Druck auf die Landesregierung ausüben.“

Die Einnahmen, die das Land durch Abgaben auf Automaten nach dem neuem Gesetz lukrieren kann, sind wesentlich geringer als die Folgekosten der explodierenden Spielsucht. Erst vor Kurzem hat eine Gallup-Studie darauf hingewiesen, dass in Österreich immer mehr Menschen dadurch ihre Existenz verlieren. Die Steiermark ist bei den Automaten trauriger Spitzenreiter, diese Entwicklung darf das Land nicht fördern.

Dem Land Steiermark steht es nach der jetzigen Gesetzeslage frei, auf die Vergabe von Lizenzen für die Betreiber von Glücksspielautomaten zu verzichten. Das gibt dem Land Steiermark die Möglichkeit, dem Beispiel von Salzburg, Tirol und Vorarlberg zu folgen und das „Kleine Glücksspiel“ ab 2015 zu verbieten.

28. Juni 2012