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Bildungs(un)gerechtigkeit

KPÖ-Bildungssprecher Andreas Fabisch: „Sozial schlechter gestellte Familien werden stark benachteiligt werden“

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Andreas Fabisch äußert sich mit großer Besorgnis zu den Bildungsreformplänen der ÖVP und der FPÖ

Noten für die Kleinsten, separate Deutschklassen, Sanktionen mittels Einbehaltung von Sozialzahlungen für Eltern, eigene Schulen für Hochbegabte… „Ich sehe mit großer Sorge, dass wir uns weg von einer Gesamtschule, hin zu einem neuen Schulsystem bewegen, dass sozial schlechter gestellte Familien benachteiligen wird“, sieht KPÖ-Bildungssprecher Andreas Fabisch mit großer Besorgnis die Bildungsreformpläne der ÖVP und der FPÖ.

„Statt Vorschulklassen könnte man den kostenlosen Besuch des Kindergartens ab dem 3. Lebensjahr für alle einführen. Kindergärten sind ja schließlich Bildungseinrichtungen und keine Aufbewahrungsstätten“, meint Gemeinderat Andreas Fabisch.

 

Anstatt in der Volksschule eine Trennung in eigene Deutschklassen zu realisieren, wäre für Fabisch „eine Zusatzförderung im Sprachbereich sinnvoller. Diese würde auch für alle Kinder, die unter Stottern oder Legasthenie leiden, von großer Hilfe sein. Integration wird nicht durch Trennung von Statten gehen“.

 

Zusätzlich wäre ein Teamteaching, welche in den NMS stattfindet, unbedingt aufrecht zu halten, da dadurch „langsamere“ Kinder gezielter unterstützt werden können. Fabisch weiter: „Und anstatt eines Talente-Checks, welche als „Sortierungshilfe“ für Gymnasien dient, sollte eine differenzierte Gesamtschule bis zur 8. Schulstufe eingeführt werden. Das würde Kindern aus sozial schlechter gestellten Familien wenigstens im Bildungssystem eine Chancengleichheit ermöglichen.“ Denn alleine durch die Deckelung der Mindestsicherung wird die Schullaufbahn von Kindern aus sozial schwächeren Haushalten erheblich erschwert.

 

Abschließend warnt Fabisch dem Sponsorwesen an den Schulen Tür und Tor zu öffnen: „Die Schulen haben von öffentlicher Hand das Geld zu bekommen. Die Schule ist kein Ort für mögliche aggressive Geschäftspraktiken irgendwelcher Sponsoren, die mittelfristig Einfluss auf das Schulgeschehen und Lehrinhalte bekommen können.“

30. November 2017