Baustelle Lieboch: Stoppen wir den Bodenverbrauch!

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Die voranschreitende Siedlungsentwicklung, aber auch die Erweiterung des Betriebsgebietes in Lieboch führen bereichsweise zu einer starken Bodenversiegelung und zu einem nahezu unvergleichbaren Flächenbedarf für den fließenden und ruhenden Verkehr.

Der Kirchplatz und auch die Pfarrgasse im Abschnitt Veranstaltungshalle werden mittlerweile mehr als Dauerparkplatz genutzt und stehen den Liebocher:innen als öffentlicher Raum nicht mehr zur Verfügung.

Dem parkenden Auto wird viel zu viel Platz im öffentlichen Raum gewidmet. Sowohl die von der Gemeinde in der Projektpräsentation im ersten Quartal des Jahres angekündigte Attraktivierung des Kirchplatzes und der Begegnungszone durch Begrünung als auch die Bepflanzung mit Zukunftsbäumen am Kreisverkehr in Spatenhof wurden bisher nicht umgesetzt.

Aktuell gibt es eine Vielzahl an Tagesbaustellen, aber auch Nachtbaustellen der Bahn. Der Siedlungsdruck im Ort und in angrenzenden Gemeinden ist deutlich spürbar, wobei in leistbaren Wohnbau kaum bis gar nicht investiert wird. Die Nachfrage nach günstigen Gemeindewohnungen hat in Lieboch auch angesichts der Teuerungswelle stark zugenommen.

„Wohnen muss leistbar bleiben“ ist eine zentrale Forderung der KPÖ. Die hohen Wohnkosten sind oft Ursache von finanziellen Problemen und belasten junge Familien, die sich in einem Ort ansiedeln möchten. Auch als Gemeinde muss man hier gegensteuern!

Gebaut wird vorrangig im Umfeld der Kreisverkehre. Es sind starke Unterschiede betreffend die Ausstattung mit Grünflächen in den Bauzonen festzustellen. Auf natürlichen Rasenbewuchs, standortgerechte Sträucher, Hecken und Baumgruppen wird dabei gerne verzichtet. Dabei wäre gerade die naturnahe Grünausstattung für das Mikroklima oder zumindest als ökologische Verbesserung notwendig.

Die Nachteile der voranschreitenden Bodenversiegelung sind vor allem der Verlust an wertvollem Boden inkl. aller Bodenfunktionen (Kohlenstoffbindung, Speicherung, Verdunstung, Schadstofffilter etc.), die Unterbrechung natürlicher Wasserkreisläufe (geringe bis keine Versickerung) und das steigende Überschwemmungs- und Hochwasserrisiko.

Für die weitere Entwicklung sind Maßnahmen für die Reduktion der Bodenversiegelung, als auch die Rückgewinnung von öffentlichem sozialen Raum von der Gemeinde einzufordern! Lieboch sollte bis zu einem guten Teil weiterhin ländlich bleiben!

Ein Kommentar von Gerald Gramm (KPÖ Lieboch)

 

13. Dezember 2022