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Auch Mundblashütte Bärnbach wird dem Maximalprofit geopfert

Klaus Pibernig: „Bärnbach wird mehr und mehr zur Stadt der Industrieruinen“

Fotos, Portr

Bei der Landesausstellung „Glas und Kohle“ 1988 wurden diese beiden Industriezweige noch stolz präsentiert. Den Kohlebergbau gibt es schon lange nicht mehr, mit Ende Mai sperrt auch noch die Glashütte zu. Nachdem die weststeirische Glasindustrie im Besitz der Bank Austria niedergefahren worden war, kaufte sie Cornelius Grupp 1987 um einen symbolischen Schilling.

Nach und nach wurde die Produktion in Bärnbach heruntergefahren. Cornelius Grupp besitzt Glashütten in aller Welt und ist leicht in der Lage, die Produktion an einen anderen Standort zu verlegen, wenn der ihm einen höheren Profit verspricht.

KPÖ-Bezirkssprecher Klaus Pibernig: „Bärnbach wird mehr und mehr zur Stadt der Industrieruinen. Die maschinelle Produktion von Glas in Bärnbach wurde bereits 2005 auf andere Standorte verlegt. Es verblieb nur mehr die Mundblashütte. Damit war von vornherein klar, dass das Ende der Glashütte Bärnbach nur mehr eine Frage der Zeit war. Ein Cornelius Grupp macht nichts, wenn am Ende für ihn nicht genug Euros herausschauen.“

Das Glasmuseum, von einem Verein betrieben, bleibt der Stadt zwar erhalten, aber dort werden ohnehin hauptsächlich importierte Waren angeboten. Ob der Verein ohne Subventionen überleben kann, ist fraglich.

Die verbliebenen 30 Mitarbeiter sollen in der Glasfabrik Köflach unterkommen, wird von der Geschäftsführung versprochen. Zu welchen Bedingungen wird nicht gesagt. „Einen Einkommensverlust muss der Betriebsrat der Glasfabrik Köflach strikt ablehnen, denn Köflach ist gut ausgelastet“, betont Pibernig.

22. März 2011